Skitouren in der Silvretta – Jamtalhütte und Heidelberger Hütte

Voller Vorfreude setzte sich der DAV Bus bei Regen um 6:00 Uhr in Richtung Galtür in Bewegung. Das Wetter war da noch ungewiss. Aber gleich vorweg: unsere Gebete wurden erhört und wir hatten vier traumhafte Wintertage.

Tag 1: Die Anreise und „Der lange Weg“

In Galtür angekommen, starteten wir um 12:30 Uhr den vierstündigen Zustieg zur Jamtalhütte. Unser Bergführer Fritz hat uns schon vorgewarnt, dass das ein Blasenlauf wird. Die 10 Kilometer bei mäßiger Steigung verlangten den Füßen viel ab, sodass es einige bzgl. Blasen an den Füßen erwischt hat. Aber davon haben wir uns nicht beirren lassen. Auf der Hütte angekommen haben wir uns erst mal gestärkt und die Quartiere bezogen.

 

Tag 2: „Powderabfahrt“

Bei der Tourenplanung waren wir sehr flexibel. Eigentlich stand die Hagspitze auf dem Programm, von der uns aber vor Ort abgeraten wurde. Deshalb entschieden wir uns am Tag davor für die Gamsspitze. Als wir nach den ersten Metern den perfekten Pulverschneehang der Hinteren Jamspitze sahen, konnten wir nicht widerstehen und entschieden uns für diesen Gipfel. Auf dem letzten Stück ging es dann noch zu Fuß über einen kleinen Grat und weiter durch tiefen Schnee nach oben. Gegen 13 Uhr erreichten wir den Gipfel auf 3156 Meter und genossen die gigantische Aussicht. Nach einer Stärkung ging´s dann tatsächlich über herrliche Powderhänge zurück zur Jamtalhütte. (Aufstieg an diesem Tag: 991 Meter)

 

Tag 3: „Todeswechte und Schweizer Bobbahn“

Nach zwei Nächten auf der Jamtalhütte mussten wir all unsere Sachen packen und in Richtung Heidelberger Hütte aufbrechen. Wieder pünktlich um 8:30 Uhr starteten wir zunächst über sanfte Hänge auf den Grenzeckkopf. Auch hier mussten wir die Ski abschnallen, um die letzten Meter in leichter Kletterei (1 bis 2) auf den Gipfel auf 3048 Meter zu gelangen. Nach einer Gipfelrast gegen 13:00 Uhr machten wir uns wagemutig über den Grat der Bischofspitze über eindrucksvolle Wechten auf zum Kronenjoch. Dort überschritten wir die Grenze von Österreich in die Schweiz.

Die Gipfel der Breiten Krone haben wir rechts liegen lassen und sind Richtung Heidelberger Hütte abgefahren. Kurz vor der Hütte wartete dank der guten Ortskenntnis unseres Bergführers Fritz noch ein weiteres Highlight auf uns. Wir fuhren in einen tiefer gelegenen Bachlauf ein und schlängelten uns wie in einer Bobbahn zwischen Felsen und Wasser nach unten. Das war für jeden ein tolles Erlebnis, welches wir „Schweizer Bobbahn“ tauften. (Aufstieg an diesem Tag: 883 Meter)

 

Tag 4 : „Der steile Anstieg und die Rückkehr in die Zivilisation“

Nach einer erholsamen Nacht auf der Heidelberger Hütte machten wir uns auch am letzten Tag wieder gegen 8:30 Uhr auf. Unser Ziel war die Larainfernerspitze. Der Aufstieg war deutlich steiler als bei den Touren die Tage davor. Somit war jeder in der Gruppe gefordert, seine Spitzkehrentechnik unter Beweis zu stellen. Dies klappte nicht immer, aber es war eine gute Übung.

Der Gipfel auf 3009 Meter wurde natürlich wieder gegen 13:00 Uhr erreicht. Auch hier mussten die letzten Meter zu Fuß absolviert werden. Über den einfacheren Aufstiegsweg ostseitig fuhren wir dann wieder zur Heidelberger Hütte ab und genossen auf der Sonnenterasse noch die letzten Sonnenstrahlen. Anschließend ging´s über eine sehr lange und flache Abfahrt nach Ischgl hinunter, von wo aus wir leider die Heimreise antreten mussten. (Aufstieg an diesem Tag: 745 Meter)

 

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