Bergsport in Zeiten von Corona

Wanderungen, Bergsteigen, Felsklettern, Mountainbiken & Co. sind wieder möglich, soweit nicht Bundesland-spezifische Verbote dagegenstehen und wenn man einige zentrale Regeln beachtet. Zu dieser Einschätzung kommt der Deutsche Alpenverein angesichts positiver Entwicklungen bei der Eindämmung des Corona-Virus. Wichtigste Regeln: Abstand halten und Zurückhaltung bei der Tourenplanung.

GRUNDREGELN · EMPFEHLUNGEN ZU DEN BERGSPORTARTEN · HÜTTENSAISON 2020


Wandern ist möglich – bei Beachtung wichtiger Regeln

Neben den zurückgehenden Infektionszahlen sind es vor allem zwei Faktoren, die den DAV zur Neubewertung der Situation bewegt haben. Zum einen ist die befürchtete Überlastung der Bergrettung und der kritischen Infrastruktur ausgeblieben.

Die Bergwacht ist in den Bayerischen Alpen und den Mittelgebirgen im Bundesgebiet gut auf Einsätze unter Corona-Bedingungen vorbereitet. Zum anderen waren beliebte Wanderziele nur ganz am Anfang und nur punktuell stark frequentiert. Mit ihrem weitgehenden Verzicht auf Bergtouren haben die Bergsportlerinnen und Bergsportler bewiesen, dass es keine Verbote braucht, um solidarisch und vernünftig zu handeln.

Grundregeln

Eine Expertengruppe des Österreichischen Alpenvereins befasste sich als erstes mit den Möglichkeiten der Rückkehr in den Bergsport unter Corona-Bedingungen. Das entsprechende Papier ging als Vorschlag zur Abstimmung an die Gemeinschaft der alpinen Vereine unter dem Dach des Club Arc Alpin (CAA). Der Deutsche Alpenverein lehnt sich eng an dieses Papier an. Das sind die Grundregeln:

  • Risikobereitschaft zurücknehmen
  • Bergsport nur in erlaubten Kleingruppen
  • Abstand halten
  • Gewohnte Rituale wie Umarmungen am Gipfel unterlassen 
  • Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel mitnehmen

Kletterhalle wieder geöffnet

Seit dem 10. Juni ist unsere Kletterhalle wieder geöffnet.

Es gelten weitere Regeln:

 

Ausführliche Empfehlungen für alle Bergsportarten

Die ausführlichen Regeln für alle Bergsportdisziplinen wie Klettern, Mountainbike, Hochtouren, Klettersteig, Skibergesteigen, gibt es hier:

Hüttensaison 2020

Die meisten Hütten sind in die Saison 2020 gestartet.

Der DAV hat, aufgrund der Erfahrung der letzten Wochen, Tipps für den Bergsport, für Hüttenbesuche und Alternativen zusammengefasst.

►Aktuelle Tipps und Infos für den Bergsport

Ab 15. Juni ist die Ein- und Ausreise nach Österreich bis auf Weiteres wieder ohne Grenzkontrollen möglich.

►Hüttenöffnung in Deutschland
►Hüttenöffnung in Östereich
►Infos über geöffnete Hütten

Umsicht und Ruhe sind die Gebote der Stunde

DAV-Vizepräsident Roland Stierle warnt er vor einem Ansturm auf die Hütten: "Das wichtigste in der Krise ist immernoch die Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Menschen." Am besten, man plane auf der Wanderung den Hüttenbesuch nicht zwingend ein. "Wenn man zum Beispiel sieht, dass die Gäste bereits Schlange stehen oder keiner der gekennzeichneten Plätze mehr frei ist, kann man den Hüttenbesuch ja ein anderes Mal nachholen." Der DAV-Vizepräsident rät deshalb, genug Getränke und Proviant mitzunehmen, um sich auf der Tour selbst versorgen zu können. "Ist dann doch noch ein Platz auf der Berghütte frei, darf man es sich natürlich gemütlich machen."

Quellen

Empfehlungen des DAV zum Bergsport in Zeiten des Coronavirus

Als Berg- und Outdoorsportler kennen wir die Bedeutung von Eigenverantwortung, risikobewusstem Handeln, Kameradschaft und Erfahrung. Unerwartet und ohne Vorerfahrung sind wir nun mit einem neuen, gefährlichen Virus konfrontiert.

Wir müssen daher unsere altvertrauten Sicherheitsvorkehrungen um einige Maßnahmen erweitern, damit wir das Infektionsrisiko bei der Ausübung unseres Sports minimieren. Experten des Deutschen Alpenvereins haben Empfehlungen für die Bergsportausübung in Zeiten von Corona erarbeitet, die mit den Verordnungen der Behörden in Einklang stehen und gleichzeitig eine zumutbare und befriedigende Sportausübung ermöglichen.

Grundregeln

1. Risikobereitschaft zurücknehmen

Bei Unternehmungen in den Bergen, Mittelgebirgen und anderen Natursportgegenden deutlich unterhalb der persönlichen Leistungsgrenze bleiben. Bedenke die Corona-bedingten Risiken und Erschwernisse bei Rettungseinsätzen sowie die zusätzliche Belastung der Krankenhäuser. Mehr denn je gilt: Nur gesund Bergsport treiben!

2. Bergsport nur in erlaubten Kleingruppen

Bergsport nur in der von den Behörden zugelassenen Personenanzahl und Personen-zusammensetzung durchführen. Begrüßungen, Besprechungen etc. im Freien nur mit Einhaltung der Mindestabstände. Stark frequentierte Gegenden und Touren meiden. Keine Grenzübertritte!

3. Abstand halten, mindestens 2m

Einen Mund-Nasen-Schutz verwenden, wenn in Ausnahmefällen der Mindestabstand von 2m unterschritten werden muss. Bestimmte Bergsportaktivitäten (z. B. Mountainbike) können auch größere Abstände erfordern. Keine lange Rast am Gipfel, wenn noch andere raufwollen.

4. Gewohnte Kontakt-Rituale unterlassen

z. B. Händeschütteln, Umarmungen, Gipfelbussi, Trinkflasche anderen anbieten etc.

5. Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel mitnehmen

Neben der allgemeinen Notfallausrüstung gehören Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel für die nächste Zeit in den Rucksack.

6. Mund-Nasen-Schutz bei erlaubten Fahrgemeinschaften

Fahrgemeinschaften nur in der von den Behörden zugelassenen Personenanzahl und Personenzusammensetzung durchführen. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bevorzugen - wenn gering frequentiert. Einen Mund-Nasen-Schutz verwenden, wenn in Ausnahmefällen der Mindestabstand von 2 m unterschritten werden muss.

7. Im Notfall wie immer

 Als Ersthelfer nach den allgemein üblichen Erste-Hilfe-Richtlinien vorgehen und zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz verwenden.

Wandern, Bergwandern, Bergsteigen, Skibergsteigen, Schneeschuhwandern

Umsetzen der Grundregeln 1 bis 7

Sportklettern (Klettergärten) & Bouldern Outdoor

  1. Umsetzen der Grundregeln.
  2. Gut abgesicherte Routen bevorzugen.
  3. Klettergärten mit absturzgefährlichem Wandfuß oder erhöhter Steinschlaggefahr meiden.
  4. Regelmäßiges Desinfizieren der Hände.
  5. Das Seil beim Clippen nicht in den Mund nehmen.
  6. Die eigene Ausrüstung verwenden: Expressschlingen, Sicherungsgerät, Seil. Nichtbenutztes Material im Rucksack abseits vom Wandfuß aufräumen.
  7. Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig.
  8. Beim Bouldern Highballs und Boulder mit gefährlicher Landezone meiden.
  9. Spotten nur von Personen aus demselben Haushalt - oder mit Mund-Nasen-Schutz und anschließender Desinfektion der Hände.

Klettersteiggehen

  1. Umsetzen der Grundregeln.
  2. Verzicht, wenn bereits mehrere am Klettersteig unterwegs und Staus absehbar sind.
  3. Rücksichtnahme und Abwarten am Einstieg - Abstand halten.
  4. Aufstiegstempo so wählen, dass man nicht auf andere Personen aufläuft.
  5. Überholen nur, wo die Abstandsregel eingehalten werden kann und kein Sicherungsbedarf besteht (Absätze, Bänder).
  6. Ausstieg nach Beendigung des Klettersteigs rasch verlassen.
  7. Klettersteige nicht in der Gegenrichtung begehen.
  8. Klettersteig-Handschuhe verwenden.

Mehrseillängen-Plaisirklettern, Alpinklettern, Hochtourengehen

  1. Umsetzen der Grundregeln.
  2. Immer nur zwei Personen am Standplatz.
  3. Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig.
  4. Hände desinfizieren vor und nach einer Klettertour.

Mountainbiken

  1. Umsetzen der Grundregeln.
  2. Höhere Geschwindigkeiten erfordern größere Abstände beim Hintereinanderfahren: 5 m bergauf, 20 m bergab und in der Ebene.
  3. Wenn überholen, dann rasch, risikoarm und möglichst nur, wenn der seitliche Mindestabstand von 2 m eingehalten werden kann.

Alpinskifahren

  1. Umsetzen der Grundregeln.
  2. In Beförderungsanlagen die Regelungen der Liftbetreiber befolgen - vollbesetzte Anlagen meiden.
  3. Beim Aufenthalt auf der Piste, z. B. Pausen, die Abstandsregeln befolgen.
  4. Wenn überholen, dann rasch, risikoarm und möglichst nur, wenn der seitliche Mindestabstand von 2 m eingehalten werden kann.

Hinweis

Zusätzlich zu diesen Empfehlungen zur Bergsportausübung in Zeiten des Coronavirus gelten natürlich die allgemeinen DAV-Empfehlungen zu den einzelnen Bergsportarten. Zu finden in unserer BERGSPORTpedia

WANDERN · BERGSTEIGEN · SKIBERGSTEIGEN · SCHNEESCHUHWANDERN · KLETTERN, BOULDERN; PLAISIERKLETTERN · KLETTERSTEIGGEHEN · HOCHTOUREN · MOUNTAINBIKE · SKI- UND SNOWBOARD FAHREN

Quelle

Empfehlungen des DAV zum Bergsport in Zeiten von Corona-Virus, alpenverein.de/bergsport/aktiv-sein/empfehlungen-des-dav-zum-bergsport-in-zeiten-des-coronavirus, Webseite Deutscher Alpenverein e. V., München, 05.05.2020

Regeln für Indoorklettern -und bouldern in Zeiten des Coronavirus

Klettern ist ein kontaktloser Individualsport und bringt deshalb sehr gute Voraussetzungen dafür mit, unter Coronabedingungen ausgeübt zu werden.

Bouldern ist alleine möglich, Seilklettern zu zweit. Künstliche Kletteranlagen geben allerdings räumliche Grenzen vor.

Die entsprechende Nutzungsdichte ist in normalen Zeiten kein Problem; in Coronazeiten sind die vielen Kletterbegeisterten für die Betreiber allerdings eine Herausforderung. „Deshalb haben wir eine Expertengruppe eingesetzt, die die Regeln zur behutsamen Wiedereröffnung der Kletteranlagen erarbeitet hat,“ sagt DAV-Geschäftsbereichsleiter Bergsport Dr. Wolfgang Wabel. „Die Regeln sind in enger Zusammenarbeit mit dem DOSB entstanden.

Oberstes Ziel ist es, einen behutsamen und verantwortungsvollen Wiedereinstieg des Sportbetriebs zu gewährleisten. Damit leisten wir einen Beitrag zur Bewältigung der Krise, denn der Klettersport ist gesund und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus.“

REGELN KLETTERHALLE DONAUWÖRTH


Abstand halten

Der Zugang zu den Anlagen wird beschränkt, alle Sportlerinnen und Sportler werden erfasst.

Beim Seilklettern darf nur jede zweite Sicherungslinie genutzt werden, gleichzeitig sind nur so viele Menschen vor Ort erlaubt, wie es Sicherungslinien gibt. Im Boulderbereich darf sich nur eine Person pro zehn Quadratmeter aufhalten.

Es gilt das für alle Sportarten übliche Abstandsgebot von zwei Metern. Klettersportspezifische Abläufe wie der Partnercheck müssen entsprechend mit Abstand erfolgen oder wie beim Spotten ganz entfallen.

Die Abstandsregeln gelten selbstverständlich auch für alle anderen Abläufe in Kletteranlagen, sei es beim Check-in, beim Check-out oder beim Aufenthalt an den Kletter- und Boulderwänden. Von den Abstandsregeln ausgenommen sind wie überall sonst auch die Mitglieder einer häuslichen Gemeinschaft.

Hygieneregeln beachten

Zunächst gelten die allgemein bekannten Hygienemaßnahmen – also zum Beispiel häufiges Händewaschen, Verzicht auf Händeschütteln, Husten in die Armbeuge oder zuhause bleiben bei Krankheitssymptomen. 

Darüber hinaus greifen sportartspezifische Regeln. Also etwa: Nur das eigene Equipment nutzen, Magnesia und darüber hinaus Liquid Chalk verwenden. Beides wirkt virenabtötend, eine zusätzlich Handdesinfektion ist dadurch gewährleistet.

  Klettern und Bouldern in Zeiten des Coronavirus

KOMPAKT - Alle Regeln der Kletterhalle Donauwörth

  • Abstandsgebot Es gilt überall 2 m Abstand einzuhalten. Bitte vermeidet Ansammlungen, insbesondere beim Check-In. Um die geforderten 2 m Abstand beim Klettern einzuhalten, muss zur nächsten Seilschaft eine Linie Abstand gehalten werden. Deshalb wird die Anzahl der Kletterer derzeit auf 30 begrenzt. Bitte habt Verständnis, dass Begleitpersonen vorerst nicht mit dürfen.
  • Information aktuelle Hallenbelegung Es dürfen max. 30 Kletterer in die Halle. Die aktuelle Anzahl der Kletterer in der Anlage wird auf unserer Webseite angezeigt. Ihr könnt ihr euch auch gerne unter 09 06 / 999 97 08 0 telefonisch informieren.
  • Zweierseilschaft Geklettert werden darf ausschließlich in fester Zweierseilschaft, ohne wechselnde Partner. Eine Gruppenbildung innerhalb des Gebäudes ist untersagt.
  • Mund-Nasen-Schutz Beim Einchecken und in den Toiletten müsst ihr einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Bei der Sportausübung (Klettern und Sichern) darf er abgenommen werden.
  • Umkleiden, Duschen, WCs Die Umkleiden und Duschen sind bis auf weiteres geschlossen. Die WCs sind geöffnet.
  • Hygienemaßnahmen Die Handwaschbecken in den Toiletten sind zugänglich. Bitte wascht euch vor dem Klettern die Hände. Wir empfehlen auch die Nutzung von Liquidchalk, der eine desinfizierende Wirkung hat. Beim Clippen sollte das Seil nicht in den Mund genommen werden.
  • Essen und Trinken Im Thekenbereich gibt es Getränke und Snacks. Hier könnt ihr auch mit Abstand ohne Maske sitzen.
  • Nachverfolgbarkeit Alle Besucher der Kletterhalle müssen ab sofort beim Check-in ihre Kontaktdaten hinterlassen. Dies dient der Nachverfolgbarkeit bzw. Kontaktaufnahme im Falle einer Corona-Infektion. Wir sind verpflichtet die Kontaktdaten einer Person pro Hausstand in einer 2er-Seilschaft oder jedes Einzelbesuchers (zum Bouldern) aufzunehmen.
  • Bei Krankheitsanzeichen – bitte zu Hause bleiben Außerdem möchten wir euch bitten bei Erkältungs- oder anderen Krankheitsanzeichen auf einen Besuch in der Kletterhalle zu verzichten. Sollte ein Besucher der Halle im Nachhinein Symptome entwickeln, sollte ein Arzt kontaktiert und das Umfeld informiert werden.
  • Ein Appell der Fairness Wir begrenzen die Kletterzeit bisher nicht. Bitte dehnt eure Aktivitäten nicht unnötig aus und ermöglicht damit auch weiteren Besuchern den Eintritt. Bitte achtet auf einen fairen Tausch der Sicherungslinien, damit alle auf ihre Kosten kommen.

Ein sicheres Miteinander kann nur gewährleistet werden, wenn sich alle an die aufgestellten Regeln halten. Bitte achtet auf euch und andere, verhaltet euch vorbildlich und ermöglicht uns allen diesen behutsamen Schritt in Richtung Normalität.

Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Start. Bei diesem dynamischen Prozess wird es voraussichtlich immer wieder Veränderungen geben. Wir informieren Euch laufend auf unserer Homepage und sonstigen Kommunikationskanälen.

Stand: 10. Juni 2020, Änderungen vorbehalten.

Umfangreiche Vorkehrungen bei den Kletteranlagen

Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wird durch das Hallenpersonal überprüft.

Das Personal selbst wird im Vorfeld zu allen organisatorischen und hygienischen Maßnahmen geschult.

Die Besucherinnen und Besucher werden durch Aushänge, Aufsteller und digitale Kommunikation über alle Regeln informiert. Darüber hinaus müssen die Betreiber viele weitere Vorkehrungen treffen. So müssen zum Beispiel die Buchungssysteme so angepasst werden, dass die Höchstzahl der anwesenden Kletterinnen und Kletterer nicht überschritten wird.

Außerdem sind im Kassenbereich Plexiglasscheiben anzubringen, wie sie aus den Supermärkten bekannt sind. Es besteht kein Zweifel: Die Vorgaben und Regeln für die Aktiven sowie für das Personal und die Betreiber sind umfangreich und stellen eine große Herausforderung dar.

Ein verantwortungsvoller Kletteranlagenbetrieb, der die Belange der Gesundheitsprävention und des Arbeitsschutzes im Auge hat, ist anders aber nicht möglich. DAV-Vizepräsidentin Burgi Beste: „Wir sind überzeugt, dass die Verantwortlichen in den Sektionen und Kletterhallen diesen behutsamen Wiedereinstieg sehr gut meistern werden. Denn alle sind hochmotiviert und haben gleichzeitig die gesellschaftliche Verantwortung im Blick.“

Hinweis

Zusätzlich zu diesen Regeln gelten natürlich die allgemeinen DAV-Empfehlungen zum Kletter- und Bouldersport:

KLETTERN, BOULDERN; PLAISIERKLETTERN

Quelle

Sicher Bergwandern | 10 Empfehlungen der Alpenvereine

Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und genussvoll zu gestalten..

 

WANDERN


1. Gesund in die Berge

Bergwandern ist Ausdauersport. Die Belastung für Herz und Kreislauf setzt Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.

2. Sorgfältige Planung

Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen!
Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.

3. Vollständige Ausrüstung

Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.

4. Passendes Schuhwerk

Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.

5. Trittsicherheit ist der Schlüssel

Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen.

6. Auf markierten Wegen bleiben

Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!

7. Regelmäßige Pausen

Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs.

8. Verantwortung für Kinder

Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.

9. Kleine Gruppen

Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

10. Respekt für Natur und Umwelt

Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.

 


© CAA-Kommission Bergsport - Ausbildung - Sicherheit, 2012

Der Club Arc Alpin (CAA) ist der Dachverband von acht Bergsportverbänden Europas und damit von 2,5 Mio. Bergsportlern. Mitglieder des CAA sind:

Lautloses Gleiten

Wer kennt das nicht? Am Himmel gleiten lautlos Paraglider (Gleitschirmflieger), Drachenflieger, Segelflugzeuge, ... über den Bergen. Die Thermik der Alpen ist beim Flugsport beliebt und wird genutzt um über die Alpengipfel hinaus zu kommen. Und das mit Tradition. Bereits 1965 hat David Barish den ersten Paraglider "Sailwing" vorgestellt.

Interessant ist, dass für Gleitschirmfliegen keine Schwindelfreiheit erforderlich ist. Nicht schwindelfreie Personen berichten, beim Fliegen nicht mehr das Gefühl haben, stürzen zu können.

Weitaus gefährlich und u. a. in den Filmtouren von E.O.F.T. oder Banff zu sehen, sind lebensgefährliche Stunts, Kombinationen von Bergsportarten, Highlines mit dem Fahrrad, Bungeejumping und auch Wingsuitflüge, etc.. Da diese Extremsportarten keine Sicherheit bieten (z. B. haben alleine 70 Entwickler Testflüge der Wingsuits seit 1912 mit Ihrem Leben bezahlt) gehen wir hier nicht weiter darauf ein.

Der DAV Donauwörth bleibt auf dem Boden, und bietet keine Luftsportarten an. Der lautlose und umweltfreundliche Luftsport (ohne Motorantrieb), wurde hier lediglich zur Komplettierung des Bergsports aufgenommen.

 


Gleitschirmfliegen / Paragliding

Die Luftsportart Gleitschirmfliegen oder Paragliding bezeichnet das Gleitsegeln mit einem Gleitschirm. Der Pilot sitzt oder liegt dabei in einem Gurtzeug unter dem Gleitschirm und ist mit diesem durch Leinen verbunden. Es werden auch Tandemflüge angeboten.

Oberes Vinschgau

Leistungssport

Die FAI (Fédération Aéronautique Internationale) veranstaltet seit 1989 Weltmeisterschaften im Gleitschirmfliegen in folgenden Disziplinen

Der Gleitschirmsport wird in verschiedenen Disziplinen ausgeübt und unter der Aufsicht der FAI durchgeführt:

  • Streckenfliegen (seit 1989)
  • Punktlanden | Hier wird versucht, möglichst nah (im cm-Bereich) an einem vorgegebenen Punkt zu landen (seit 2000)
  • Gleitschirmakrobatik | Einzel- und Zweierteams (seit 2006) veranstaltet.
  • Biwakfliegen (nicht von der FAI organisiert) | Große Strecke werden über mehrere Tage mit dem Gleitschirm oder zu Fuß zurückgelegt

Bisher gab es Bewerbungen für Olympia, jedoch keine Zusagen.

Ausbildung

Den beschränkten Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer (Deutschland) erhält man nach der bestandenen theoretischen und praktischen Prüfung. Die österreichische Grundberechtigung für Paragleiter ist dem gleichgestellt.

Start, Flug und Landung

Es gibt drei Arten von Starts. An Berghängen kann vorwärts oder rückwärts gestartet werden, im Flachland mit Winden.

Die verschiedenen Flugzustände (bestes Gleiten, geringstes Sinken, Minimalgeschwindigkeit, beschleunigter Flug) und Störungensbehebungen (Seiten- und Frontklapper, Frontklapper, Sackflug) werden bei der Ausbildung gelehrt.

In vielen Fluggebieten gibt es explizite, gepflegte Landeplätze mit Richtungsanzeigern. Gelandet wird in einer U-förmigen Flugbahn.

Nutzung thermische und dynamischer Aufwinde

Unter Ausnutzen von Aufwinden kann Höhe gewonnen werden.

  • Thermische Aufwinde entstehen durch Temperaturdifferenzen der Luftmassen. Sie entstehen durch die Kondensation aufsteigender feuchter Luft und können ihrerseits weitere Luftmassen ansaugen. Bei entsprechenden Windverhältnissen entstehen regelrechte Wolkenstraßen, die so abfliegbar sind.
  • Dynamischen Aufwindnutzung wird "Soaren" bezeichnet. Hierbei werden die Wind-Strömungen zum Höhengewinn ausgenutzt, welche von Hindernissen wie Bergflanken oder Steilküsten nach oben gerichtet werden.

Ausrüstung

  • Gleitschirm
  • Gurtzeug
  • Flugsporthelm, DIN EN 966 zertifiziert
  • Erste-Hilfe-Set inkl. aufgeladenes Mobiltelefon (Notruf 112)
  • Rettungsschnur
  • Handschuhe
  • warme, winddichte Kleidung
  • evtl. Variometer (ermittelt Steig- und Sinkwerte und zeigt Flughöhe)
  • evtl. GPS-Gerät, Funkgerät, Karten oder Kamera
  • evtl. Trinksystem
 

Hängegleiten (Drachenfliegen)

Hängegleiter, umgangssprachlich auch Drachen genannt, erlauben wie die Gleitschirme einen Fußstart vom Berg, werden jedoch von Gestänge aufgespannt. Er wird durch Verlagerung des Pilotengewichts gesteuert.

Weitere Unterschiede zum Gleitschirmfliegen liegen in der wesentlich höheren Fluggeschwindigkeit, in den besseren Gleiteigenschaften und einer damit zusammenhängenden geringeren Empfindlichkeit für Turbulenzen und Starkwind.

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Segelfliegen

Auch Segelflieger nutzen die Aufwinde wie die Piloten der vorgenannten Fluggeräte. Ihre Leistungsdaten bezüglich Fluggeschwindigkeit, Gleitleistung und Flugdistanzen sind bedeutend besser als die von Gleitschirmen. Dafür gelingt es mit diesen besser, auch schwache Hangaufwinde und enge, räumlich begrenzte Thermikbärte zu nutzen.

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Speed Flying

Speed Flying oder Speed Riding ist aus dem Gleitschirmfliegen hervorgegangen. Speed Flying wird überwiegend in der thermikarmen Zeit oder bei Starkwindbedingungen betrieben. Verwendet werden dazu Gleitschirme mit kleiner Fläche und daraus resultierend höherer Fluggeschwindigkeit.

Francois Bon


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