Dienstag, 05.02.2019 um 19.30 in der Wallfahrtsgasstätte in Wemding
Vor unserer Haustüre spielt sich ein lautloses Drama ab: Bienen, Schmetterlinge und viele andere Arten verschwinden in nie gekanntem Ausmaß aus unserer Landschaft - in Bayern, in Europa und weltweit. Dabei sind sie essentiell für das menschliche Leben: Sie sind Bestäuber, Honigproduzenten, Landschaftsgärtner, Nahrungsquelle, Recycler und Regulierer. Ihr Verschwinden zeigt an, dass es um den Zustand unserer Umwelt erschreckend schlecht bestellt ist. Dabei sind die maßgeblichen Ursachen und Verursacher schon seit langem beschrieben – man könnte also grundsätzlich etwas dagegen tun, um das Eintreten einer ökologischen Katastrophe zu verhindern.
Dr. Andreas H. Segerer, renommierter Schmetterlingsforscher an der Zoologischen Staatssammlung in München und Präsident der Münchner Entomologischen Gesellschaft, stellt am Dienstag, 05.02.2019 um 19.30 in der Wallfahrtsgasstätte in Wemding die Zusammenhänge und Auswirkungen des Artensterbens eindrücklich dar. In seinem Vortrag zeigt er Lösungsmöglichkeiten auf, wie Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft gegensteuern können, um die Artenvielfalt und Kulturlandschaft auch für die kommenden Generationen zu erhalten.
Der Referent stellt sich nach dem Vortrag gerne den Fragen der Zuhörer!
Vita des Referenten:
Dr. Andreas H. Segerer, geboren 1961 in Regensburg, heute Oberkonservator an der Zoologischen Staatssammlung München, Abteilung für Entomologie
Studium der Biologie an der Universität Regensburg Promotion im Fach Mikrobiologie über hyperthermoacidophile Archaea,
zwischen 1992-1998 Leitung des mikrobiologischen Labors im Akademischen Lehrkrankenhaus der LMU in Traunstein.
Danach Wechsel zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und als Lepidopterologe (= Schmetterlingsforscher) an der Zoologischen Staatssammlung tätig.
- Präsident der Münchner Entomologischen Gesellschaft e.V.(größte insektenkundliche Vereinigung im deutschsprachigen Raum) - Fachbeirat der Naturschutzinitiative e.V. -Wissenschaftlichern Fachsprecher für das Volksbegehren Artenvielfalt
Zu den Forschungsgebieten gehören unter anderem:
-Verbreitung und Bestandsentwicklung der Schmetterlinge Bayerns mit einem Fokus auf die sogenannten "Kleinschmetterlinge", - molekulare Artcharakterisierung (DNA Barcoding), - Taxonomie der Zünslerfalter (Pyralidae) Europas - Kleinschmetterlinge im Amazonastiefland von Perú.
Zahlreiche Sammelreisen im In- und Ausland sowie Publikationen über Taxonomie, genetische Re-Identifizierung, Faunistik, Ökologie und Bestandsentwicklung von Lepidoptera in anerkannten Fachjournalen