Alpine Gefahren, Wetter und Lawinengefahr

Lautloses Gleiten

Wer kennt das nicht? Am Himmel gleiten lautlos Paraglider (Gleitschirmflieger), Drachenflieger, Segelflugzeuge, ... über den Bergen. Die Thermik der Alpen ist beim Flugsport beliebt und wird genutzt um über die Alpengipfel hinaus zu kommen. Und das mit Tradition. Bereits 1965 hat David Barish den ersten Paraglider "Sailwing" vorgestellt.

Interessant ist, dass für Gleitschirmfliegen keine Schwindelfreiheit erforderlich ist. Nicht schwindelfreie Personen berichten, beim Fliegen nicht mehr das Gefühl haben, stürzen zu können.

Weitaus gefährlich und u. a. in den Filmtouren von E.O.F.T. oder Banff zu sehen, sind lebensgefährliche Stunts, Kombinationen von Bergsportarten, Highlines mit dem Fahrrad, Bungeejumping und auch Wingsuitflüge, etc.. Da diese Extremsportarten keine Sicherheit bieten (z. B. haben alleine 70 Entwickler Testflüge der Wingsuits seit 1912 mit Ihrem Leben bezahlt) gehen wir hier nicht weiter darauf ein.

Der DAV Donauwörth bleibt auf dem Boden, und bietet keine Luftsportarten an. Der lautlose und umweltfreundliche Luftsport (ohne Motorantrieb), wurde hier lediglich zur Komplettierung des Bergsports aufgenommen.

 


Gleitschirmfliegen / Paragliding

Die Luftsportart Gleitschirmfliegen oder Paragliding bezeichnet das Gleitsegeln mit einem Gleitschirm. Der Pilot sitzt oder liegt dabei in einem Gurtzeug unter dem Gleitschirm und ist mit diesem durch Leinen verbunden. Es werden auch Tandemflüge angeboten.

Oberes Vinschgau

Leistungssport

Die FAI (Fédération Aéronautique Internationale) veranstaltet seit 1989 Weltmeisterschaften im Gleitschirmfliegen in folgenden Disziplinen

Der Gleitschirmsport wird in verschiedenen Disziplinen ausgeübt und unter der Aufsicht der FAI durchgeführt:

  • Streckenfliegen (seit 1989)
  • Punktlanden | Hier wird versucht, möglichst nah (im cm-Bereich) an einem vorgegebenen Punkt zu landen (seit 2000)
  • Gleitschirmakrobatik | Einzel- und Zweierteams (seit 2006) veranstaltet.
  • Biwakfliegen (nicht von der FAI organisiert) | Große Strecke werden über mehrere Tage mit dem Gleitschirm oder zu Fuß zurückgelegt

Bisher gab es Bewerbungen für Olympia, jedoch keine Zusagen.

Ausbildung

Den beschränkten Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer (Deutschland) erhält man nach der bestandenen theoretischen und praktischen Prüfung. Die österreichische Grundberechtigung für Paragleiter ist dem gleichgestellt.

Start, Flug und Landung

Es gibt drei Arten von Starts. An Berghängen kann vorwärts oder rückwärts gestartet werden, im Flachland mit Winden.

Die verschiedenen Flugzustände (bestes Gleiten, geringstes Sinken, Minimalgeschwindigkeit, beschleunigter Flug) und Störungensbehebungen (Seiten- und Frontklapper, Frontklapper, Sackflug) werden bei der Ausbildung gelehrt.

In vielen Fluggebieten gibt es explizite, gepflegte Landeplätze mit Richtungsanzeigern. Gelandet wird in einer U-förmigen Flugbahn.

Nutzung thermische und dynamischer Aufwinde

Unter Ausnutzen von Aufwinden kann Höhe gewonnen werden.

  • Thermische Aufwinde entstehen durch Temperaturdifferenzen der Luftmassen. Sie entstehen durch die Kondensation aufsteigender feuchter Luft und können ihrerseits weitere Luftmassen ansaugen. Bei entsprechenden Windverhältnissen entstehen regelrechte Wolkenstraßen, die so abfliegbar sind.
  • Dynamischen Aufwindnutzung wird "Soaren" bezeichnet. Hierbei werden die Wind-Strömungen zum Höhengewinn ausgenutzt, welche von Hindernissen wie Bergflanken oder Steilküsten nach oben gerichtet werden.

Ausrüstung

  • Gleitschirm
  • Gurtzeug
  • Flugsporthelm, DIN EN 966 zertifiziert
  • Erste-Hilfe-Set inkl. aufgeladenes Mobiltelefon (Notruf 112)
  • Rettungsschnur
  • Handschuhe
  • warme, winddichte Kleidung
  • evtl. Variometer (ermittelt Steig- und Sinkwerte und zeigt Flughöhe)
  • evtl. GPS-Gerät, Funkgerät, Karten oder Kamera
  • evtl. Trinksystem
 

Hängegleiten (Drachenfliegen)

Hängegleiter, umgangssprachlich auch Drachen genannt, erlauben wie die Gleitschirme einen Fußstart vom Berg, werden jedoch von Gestänge aufgespannt. Er wird durch Verlagerung des Pilotengewichts gesteuert.

Weitere Unterschiede zum Gleitschirmfliegen liegen in der wesentlich höheren Fluggeschwindigkeit, in den besseren Gleiteigenschaften und einer damit zusammenhängenden geringeren Empfindlichkeit für Turbulenzen und Starkwind.

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Segelfliegen

Auch Segelflieger nutzen die Aufwinde wie die Piloten der vorgenannten Fluggeräte. Ihre Leistungsdaten bezüglich Fluggeschwindigkeit, Gleitleistung und Flugdistanzen sind bedeutend besser als die von Gleitschirmen. Dafür gelingt es mit diesen besser, auch schwache Hangaufwinde und enge, räumlich begrenzte Thermikbärte zu nutzen.

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Speed Flying

Speed Flying oder Speed Riding ist aus dem Gleitschirmfliegen hervorgegangen. Speed Flying wird überwiegend in der thermikarmen Zeit oder bei Starkwindbedingungen betrieben. Verwendet werden dazu Gleitschirme mit kleiner Fläche und daraus resultierend höherer Fluggeschwindigkeit.

Francois Bon


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