Sommersonnwendfeier
Die Sommersonnenwende markiert den Punkt des Jahres, an dem die Sonne am längsten scheint. Die Sommersonnwendfeier wird seit Jahrzehnten von unserer Jugendgruppe ausgerichtet.
Das riesige Sonnwendfeuer wird auf dem Wichtelesberg (453m) zwischen Donauwörth und Zirgesheim entfacht. Für die Kids gibt es ein eigenes Kinderfeuer.
Das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. U. a. wird gegrillt, es werden Getränke, sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
Sage | Der Wichtelesberg bei Zirgesheim
Bei Zirgesheim an der Donau liegt ein Bergkegel, dessen Abhang sich bis an das Ufer des Flusses heranzieht. Das ist der Wichtelesberg! In einem Kalkfelsen auf seinem Gipfel zeigt sich eine kleine Öffnung, das Wichtelesloch. Als einmal Hirtenbuben eine Gans in das Loch schlüpfen ließen, kam sie unten an der Donau, bei den „Almen“ wieder heraus.
Auf dem Wichtelesberg wohnten in alter Zeit die Wichtele. Die schlüpften aus und ein im Wichtelesloch und machten auf den Bauernhöfen der Umgegend ihre nächtlichen Besuche. Oft kamen sie auch auf den Urfahrhof. War abends die Wäsche für den nächsten Tag eingeweicht, so machten sich die Wichtele gleich an die Arbeit, und wenn die Bäuerin des Morgens aufstand, hing alles schon an der Leine zum Trocknen. Sollte Brot gebacken werden, so fand man beim Aufstehen die Laibe fertig und brauchte sie nur noch in den Backofen schieben.
Die Knechte und Mägde hatten gute Zeit. Sie richteten abends die Arbeit her und wenn alles im Hause schlief, kamen die fleißigen Kleinen und schafften, dass ihnen der Schweiß von der Stirne rann.
Der Urfahrbauer aber hätte gerne gewusst, wer ihm so hilfreiche Hand leiste, und versteckte sich einmal nachts in der Küche hinter einem Schaffe. Da kamen die kleinen Männlein nach und nach hereingetrippelt und begannen zu arbeiten.
Weil sie alle unbekleidet waren, hatte der Bauer Mitleid mit ihnen und befahl gleich am anderen Morgen seinem Schneider, für jedes ein Anzüglein zu machen. Eines abends legte er die fertigen Kleider auf die Küchenbank und steckte auch in die Taschen etwas Geld, weil er meinte, die Kleinen müssten doch sehr arm sein. Die nächtlichen Helfer fanden die niedlichen Kleidungsstücke und verwunderten sich anfangs; dann aber schlüpften sie schnell hinein und betrachteten sich wohlgefällig von allen Seiten. Rasch jedoch verflog ihre Freude und traurig sagten sie: „Nun sind wir ausgelohnt und müssen wandern.“ Seit jener Nacht kamen die Wichtele nicht mehr auf den Urfahrhof; dem Bauern aber ging es wohl bis an sein Ende.
Wichtelesloch gesprengt
Im Höhlenkaster Frankenalb wird das Wichtelesloch unter der Katasternummer L28 geführt. Es heißt darin, dass die Höhle nicht mehr zugänglich sei, da der Einstieg durch Sprengungen zerstört wurde. Das Wichtelesloch war die südlichste Höhle des Karstgebietes L.
Quellen
- Heinrich Haßelberger, "Der Wichtelesberg bei Zirgesheim" aus dem Buch: Leo Fischer, Schwäbische Sagen und Geschichten, 2. Auflage, S. 107f, Verlag der Schwäbischen Schulausstellung, 1906
- booklooker.de/Buecher/Leo-Fischer+Schwaebische-Sagen-und-Geschichten, Aufgerufen: 01.04.2017
- Bericht "Zum Wichtelesloch auf dem Wichtelesberg bei Zirgesheim", gustav-dinger.de/zum-wichtelesloch-auf-dem-wichtelesberg-bei-zirgesheim, Gustav Dinger, 01.04.2017 Foto: Die Wichtelmänner, Abbildung aus Grimms Märchen, 1915, Aufgerufen: 01.04.2017
- Info Wichtelesloch, gustav-dinger.de/zum-wichtelesloch-auf-dem-wichtelesberg-bei-zirgesheim, Gustav Dinger, Aufgerufen: 01.04.2017