Der Thaneller in den Lechtalern war unser Ziel für den 25. Februar. 2018. Der Berg beherrscht das Tal zwischen Bichlbach und Reutte und ist mit seinen 2.341 Metern einer der höchsten auf der Südseite des Tals.
Das Internet prophezeite uns eine „super Tour für Liebhaber von steilen Abfahrten und Aufstiegen“. Es sollte recht behalten. Der Wetterbericht hatte eisige Kälte, aber herrlichen Sonnenschein vorhergesagt. Es wurde jedoch immer düsterer, je weiter wir Richtung Lechtal fuhren. Dann auch noch leichter Schneefall als wir in Heiterwang am kleinen Karlift starteten.
Wir folgen der Piste, dann hinein in eine anfänglich nur schwach ausgeprägte Rinne. Wir queren nach rechts hinüber ins Kärlestal. Noch ganz gemütlich weiter ins breite Thanellerkar. Nun südwärs und das Kar wird immer steiler. Die Gipfel lassen sich nur kurz blicken.
Die Gruppe zieht sich auseinander (oder sind das die Sicherheitsabstände?). Teilweise ist die Spur nun vereist. Die Spitzkehren werden tückischer. Die Atmung schwerer. Es wird offensichtlich, wer im Training steht und wer nicht. Die Streu trennt sich vom Weizen.
Dann die Schlüsselstelle unter dem Rintljoch (2.166 m). Es wird sehr steil. Wir schnallen unsere Ski ab und steigen zu Fuß weiter auf. Ein Sturz wäre übel. Kurz unterhalb des Jochs duchstossen wir endlich die Wolkendecke. Die Sonne wärmt und die Temperatur steigt. Mit ihr steigt die Stimmung in der Gruppe. Der restliche Weg verläuft problemlos entlang des Grates ostwärts zum großen Gipfelkreuz.
Eine mystische Atmosphäre am Gipfel. Die Gipfel blitzen aus ihrem Wolkenbett. Die Zugspitze ist gerade aufgewacht. Wir genießen den Aufenthalt.
Der Aufbruch fällt schwer. Zumal wir jetzt ja wissen, was uns in der Abfahrt erwartet. Steil, mit unguten Schneeverhältnisse im oberen Bereich: hart, schwer, verfahren. Wir können das aber alle erfolgreich meistern. Dann die üble Felststufe und die steile Rinne. Die Streu schnallt Ihre Ski ab und abolviert diesen Bereich zu Fuß. Dann wird der Schnee immer besser. Wir genießen die restliche Abfahrt. Im Tal sind alle glücklich.
Was haben wir gelernt: Die Wettervorhersage verlangt etwas Geduld, aber sie hat meistens Recht. Das Internet sowieso. Von Stefans perfekter Planung und Durchführung gar nicht zu reden.
Vielen Dank von Andreas, Ewald, Marco, Niklaus, Norbert und Alexander