Wie verbringt man im Winter am besten ein Wochenende? Natürlich in den Bergen!
Also reisten wir für ein langes Wochenende ins Sellraintal. Die Tour startete am Freitag mit dem Aufstieg zur Potsdamer Hütte. Nach 900 Höhenmetern und ca. 3 Stunden erreichten wir diese Winterparadieshütte inmitten eines schneebedeckten Tals.
Dies war unser Ausgangspunkt für das Wochenende. Von hier aus starteten wir jeden Tag zu einer anderen Tour.
Ziel am Samstag war der Gipfel des Wildkopfes (2.784 m), aber kurz vor dem Gipfel sahen wir, dass es nicht möglich war, den Gipfel mit Skiern zu erreichen und wir das letzte Stück hätten klettern sollen. Stattdessen entschieden wir uns für den Wintergipfel, einer nahen. Nach einer kleinen Pause in der Sonne begrüßte uns der Berg mit einer langen Abfahrt in wunderbarem Pulverschnee, was uns alle sehr glücklich machte.
Zurück auf der Hütte haben wir Zeit für ein Stück Kuchen, Brettspiele oder ein Buch zu lesen, während wir bei vielerlei Zirbentrank auf ein köstliches Abendessen warten.
Die Sonntagstour brachte uns zum auf dem Sömnen (2798 m). Wir waren die Einzigen auf dem Gipfel und konnten in aller Ruhe ein herrliches Bergpanorama genießen. Der lange Weg nach unten in tiefem Pulverschnee bescherte uns einen unglaublichen letzten Tag mit einer spannenden Waldabfahrt als großes Finale.
Wir beendeten das Wochenende müde, aber extrem glücklich – ein super cooles Erlebnis.
Diesem Reim von Bernd und sein Zitat „Villgraten ist schon Kult“ folgte eine muntere Gruppe mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 4 Tourenleitern aus den drei Alpenvereins-Sektionen, Donauwörth, Nördlingen und Perchtoldsdorf in das Friedl-Mutschlechner-Haus in Innervillgraten.
Die Anreise erfolgte im Reisebus mit diversen Haltestellen und der Bahn, sodass wir eine möglichst kleine CO2-Bilanz aufwiesen.
Unser Busfahrer Michael brachte uns souverän zum Selbstversorgerhaus des ÖAV, das schon einige Teilnehmer:innen kannten. Nach der klaren Ansage von Fritz, in welcher Reihenfolge der Bus entladen wird, brachten wir zuerst die Lebensmittel in die Küche und bezogen danach unsere Betten. Anschließend gab es eine kleine Stärkung, bevor die Skitourengänger noch eine kurze Eingehtour machten. Bernd besichtigte mit den Schneeschuhgängern das Bergsteigerdorf Innervillgraten.
Fritz, Christian und Helmut führten die Skitourengänger gleich hinter dem Haus einen Ziehweg Richtung Marchkinkele hoch. Da es schon einige Tage nicht mehr geschneit hatte, war der Schnee hart und frühjahrshaft. Es ging ja auch nur darum, sich die Füße zu vertreten, sich mit dem Material vertraut zu machen und die Gruppen für die nächsten Tage einzuteilen.
Am ersten Abend gab es äußerst leckere Spinat- und Pilzknödel mit Chinakohlsalat, die Sabine mit ihrer Mutter schon zuhause vorbereitet hatte. Diese konnten durchaus mit jeder gehobenen Küche mithalten! Der Abend, wie auch alle folgenden, klang in gemütlicher Runde mit Spielen, Unterhaltung und Lachen aus.
An jedem Morgen war das Frühstück ab 7.00 Uhr bereits gerichtet. Dank Maria, Georg, Sabine und Kathrin, die den Herd anschürten, gab es kochendes Teewasser, für die Kaffeezubereitung hatte Fritz einen Vollautomaten mitgebracht. Auch Bernd war immer schon früh unterwegs, um frische Brötchen aus dem Dorf zu holen.
Von Donnerstag bis Samstag machten wir unterschiedliche Ski -und Schneeschuhtouren. Wann immer es ging, hatten wir ein gemeinsames Ziel, das jede Gruppe in seiner individuellen Geschwindigkeit erreichte. Und so können wir das Gaishörndl, die Dreizinnenhütte, das Pürglesgungge und die Kamelisenalm im Tourenbuch vermerken.
Der Aufstieg zur Dreizinnenhütte war mit der atemberaubenden Kulisse ein besonderes Touren-Highlight, auch wenn die Abfahrt für die Skitourenfahrer eher als „interessant“ bezeichnet werden kann.
Das haben aber die Touren zur Pürglesgungge und besonders zum Gaishördl mehr als ausgeglichen. Die Abfahrten hatten mit z. T. gutem Pulverschnee und anspruchsvollen Passagen einen hohen Genusswert!
Ein besonderes Schmankerl war die exklusive Führung der Burg Heinfels am Eingang zum Villgratenal, bevor es am Sonntag wieder nach Donauwörth ging. Peter, der sich als Hausmeister der Burg vorgestellt hatte, führte uns in beeindruckender Art und Weise durch „seinen“ Arbeitsplatz und zeigte uns, wie man Altes und Neues verbinden kann. Im Frühjahr 2026 soll eine Gastronomie eröffnet werden. Manch einer hat sich den Termin schon jetzt in den Kalender eingetragen.
Wir erlebten gemeinsam fünf tolle, harmonische und sonnige Tage. Vielen Dank an alle, die diese Ausfahrt organisiert, uns bewirtet und geführt haben. Unseren Anteil haben wir dazu beigetragen und hoffen, dass Ihr uns wieder einmal mitnehmt ins Villgratental.