- Alexander Jung
Frühling im Karwendel
Eine traumhafte Aussicht vom Schafreuter im Karwendel genossen auf einer der letzten geführten Skitouren der Wintersaison 2024/25 die berghungrigen Teilnehmer.
Eine traumhafte Aussicht vom Schafreuter im Karwendel genossen auf einer der letzten geführten Skitouren der Wintersaison 2024/25 die berghungrigen Teilnehmer.
Traumwetter ist angesagt, die Schneelage allerdings, wie so oft dieses Jahr, ist sehr bescheiden. Dafür gibts fast keine Lawinengefahr.
Wie verbringt man im Winter am besten ein Wochenende? Natürlich in den Bergen!
Also reisten wir für ein langes Wochenende ins Sellraintal. Die Tour startete am Freitag mit dem Aufstieg zur Potsdamer Hütte. Nach 900 Höhenmetern und ca. 3 Stunden erreichten wir diese Winterparadieshütte inmitten eines schneebedeckten Tals.
Dies war unser Ausgangspunkt für das Wochenende. Von hier aus starteten wir jeden Tag zu einer anderen Tour.
Ziel am Samstag war der Gipfel des Wildkopfes (2.784 m), aber kurz vor dem Gipfel sahen wir, dass es nicht möglich war, den Gipfel mit Skiern zu erreichen und wir das letzte Stück hätten klettern sollen. Stattdessen entschieden wir uns für den Wintergipfel, einer nahen. Nach einer kleinen Pause in der Sonne begrüßte uns der Berg mit einer langen Abfahrt in wunderbarem Pulverschnee, was uns alle sehr glücklich machte.
Zurück auf der Hütte haben wir Zeit für ein Stück Kuchen, Brettspiele oder ein Buch zu lesen, während wir bei vielerlei Zirbentrank auf ein köstliches Abendessen warten.
Die Sonntagstour brachte uns zum auf dem Sömnen (2798 m). Wir waren die Einzigen auf dem Gipfel und konnten in aller Ruhe ein herrliches Bergpanorama genießen. Der lange Weg nach unten in tiefem Pulverschnee bescherte uns einen unglaublichen letzten Tag mit einer spannenden Waldabfahrt als großes Finale.
Wir beendeten das Wochenende müde, aber extrem glücklich – ein super cooles Erlebnis.
Die Feuerspitze war als ausgiebige Tagestour auf den höchsten Lechtaler Skitourengipfel angekündigt. Die Bergfahrt begann mit einem kurzen Fußmarsch ab Kaisers, denn trotz der 1500 m Höhe lag kaum Schnee. Im langen Kaisertal aber ging es auf Skiern weiter und es wurde immer winterlicher und immer wilder, um uns die Lechtaler Berge.
Weiterlesen: Auf dem höchsten Skitourengipfel der Lechtaler Alpen
Diesem Reim von Bernd und sein Zitat „Villgraten ist schon Kult“ folgte eine muntere Gruppe mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 4 Tourenleitern aus den drei Alpenvereins-Sektionen, Donauwörth, Nördlingen und Perchtoldsdorf in das Friedl-Mutschlechner-Haus in Innervillgraten.
Die Anreise erfolgte im Reisebus mit diversen Haltestellen und der Bahn, sodass wir eine möglichst kleine CO2-Bilanz aufwiesen.
Unser Busfahrer Michael brachte uns souverän zum Selbstversorgerhaus des ÖAV, das schon einige Teilnehmer:innen kannten. Nach der klaren Ansage von Fritz, in welcher Reihenfolge der Bus entladen wird, brachten wir zuerst die Lebensmittel in die Küche und bezogen danach unsere Betten. Anschließend gab es eine kleine Stärkung, bevor die Skitourengänger noch eine kurze Eingehtour machten. Bernd besichtigte mit den Schneeschuhgängern das Bergsteigerdorf Innervillgraten.
Fritz, Christian und Helmut führten die Skitourengänger gleich hinter dem Haus einen Ziehweg Richtung Marchkinkele hoch. Da es schon einige Tage nicht mehr geschneit hatte, war der Schnee hart und frühjahrshaft. Es ging ja auch nur darum, sich die Füße zu vertreten, sich mit dem Material vertraut zu machen und die Gruppen für die nächsten Tage einzuteilen.
Am ersten Abend gab es äußerst leckere Spinat- und Pilzknödel mit Chinakohlsalat, die Sabine mit ihrer Mutter schon zuhause vorbereitet hatte. Diese konnten durchaus mit jeder gehobenen Küche mithalten! Der Abend, wie auch alle folgenden, klang in gemütlicher Runde mit Spielen, Unterhaltung und Lachen aus.
An jedem Morgen war das Frühstück ab 7.00 Uhr bereits gerichtet. Dank Maria, Georg, Sabine und Kathrin, die den Herd anschürten, gab es kochendes Teewasser, für die Kaffeezubereitung hatte Fritz einen Vollautomaten mitgebracht. Auch Bernd war immer schon früh unterwegs, um frische Brötchen aus dem Dorf zu holen.
Von Donnerstag bis Samstag machten wir unterschiedliche Ski -und Schneeschuhtouren. Wann immer es ging, hatten wir ein gemeinsames Ziel, das jede Gruppe in seiner individuellen Geschwindigkeit erreichte. Und so können wir das Gaishörndl, die Dreizinnenhütte, das Pürglesgungge und die Kamelisenalm im Tourenbuch vermerken.
Der Aufstieg zur Dreizinnenhütte war mit der atemberaubenden Kulisse ein besonderes Touren-Highlight, auch wenn die Abfahrt für die Skitourenfahrer eher als „interessant“ bezeichnet werden kann.
Das haben aber die Touren zur Pürglesgungge und besonders zum Gaishördl mehr als ausgeglichen. Die Abfahrten hatten mit z. T. gutem Pulverschnee und anspruchsvollen Passagen einen hohen Genusswert!
Ein besonderes Schmankerl war die exklusive Führung der Burg Heinfels am Eingang zum Villgratenal, bevor es am Sonntag wieder nach Donauwörth ging. Peter, der sich als Hausmeister der Burg vorgestellt hatte, führte uns in beeindruckender Art und Weise durch „seinen“ Arbeitsplatz und zeigte uns, wie man Altes und Neues verbinden kann. Im Frühjahr 2026 soll eine Gastronomie eröffnet werden. Manch einer hat sich den Termin schon jetzt in den Kalender eingetragen.
Wir erlebten gemeinsam fünf tolle, harmonische und sonnige Tage. Vielen Dank an alle, die diese Ausfahrt organisiert, uns bewirtet und geführt haben. Unseren Anteil haben wir dazu beigetragen und hoffen, dass Ihr uns wieder einmal mitnehmt ins Villgratental.
Trotz schlechter Wetterprognose trauten wir uns die letzte Skihochtour der Saison am Julierpass anzugehen und wurden belohnt.
Mit zwei Kleinbussen fuhren 14 Mitglieder der beiden DAV-Sektionen Donauwörth und Nördlingen nach Hüttschlag, 1030 m, in die sehr gute Unterkunft Almrösl im Großarltal. Fritz Funk und Helmut Kaumeier waren die erfahrenen Skitourenführer.
Angekündigt für Skitouren-Neulinge und wenig Erfahrene stieß Stefans Skibergsteigen-Grundkurs auf reges Interesse. Dank Bernhards Unterstützung konnten sogar neun Angemeldete teilnehmen. Ein Crashkurs, der an nur einem Wochenende das für Skitourengeher essentielle Wissen als Start in den begehrten Bergsport vermitteln soll.
„Sanfte Touren ohne Stress und Leistungsdruck“ – das versprach das Programm für die Tuxer TourenTage (ttt) direkt nach Neujahr. Und so begab sich eine bunt gemischte Gruppe aus 16 Skitouren- und 6 Schneschuhgeher/innen – um neben einer geselligen Atmosphäre, schönen Touren auch etwas über Schnee- und Lawinenkunde zu lernen.
Tag 1: Aufstieg zur komfortablen Weidener Hütte, eingebettet im beeindruckendem Panorama der Tuxer Alpen bei Sonnenschein.
Tag 2: Von der Hütte zur Halslspitze (2574m)
Eine Skitouren-Gruppe steigt über eine von Christian perfekt gelegte Komfortspur übers Geiseljoch auf – dort treffen wir fast zeitgleich mit dem Rest der Gruppe auf den stürmischen Gipfel zusammen. Anschließend gemeinsame Abfahrt über flache Hänge mit überraschend pulvrigen Pulverschnee.
Tag 3: Die Skitourengeher gehen bei heftigem und durchaus eisigen Wind über eine eindrucksvolle Hochebene auf den Hohen Kopf (2373m). Auf der Abfahrt trainiert die Gruppe noch unter Leitung von Fritz die praktische LVS-Suche und Einschätzung der Schneedecke anhand eines Schneeprofils.
Die Schneeschuhgeher/innen erkunden den duftenden Zirbenwald auf dem Weg zum Hubertuskreuz (2205m) und trainieren mit Bernd die Sondierung eines Lawinenopfers.
Tag 4: Aufstieg zum Nafingköpfl (2454m), um von dort über die Westhänge zum Parkplatz abzufahren. Die Schneeschuhgruppe steigt über den Aufstiegsweg ab zurück nach Weerberg.
Zusätzlich zu den praktischen Übungen im Gelände hören wir in zwei von Bernd geleiteten Workshops spannende Vorträge zur Tourenplanung, Verhalten bei Bergtouren im Winter und zum Vorgehen bei einem Verschüttetenfall.
An den Abenden genießen wir kulinarische Köstlichkeiten, zubereitet von den neuen Hüttenwirtspaar Michel und Rebecca.
Im Programm als Nr. 4 angekündigt, hat uns Stefan am 23. Februar in die Ammergauer Alpen auf die Hochplatte geführt. Eigentlich als Gemeinschaftstour mit den Nördlinger Kollegen gedacht, war die Teilnahme der Rieser Freunde dann doch überschaubar.
Weiterlesen: Ammergauer Hochplatte - Skitour fast ohne Überraschungen
Mitte März machte sich die Sektion Donauwörth gemeinsam mit der Sektion Nördlingen auf den Weg, das Touren-Eldorado rund um das Bergsteigerdorf Innervillgraten zu erkunden. Mit 30 Personen und unserem Busfahrer Michael starteten wir im Reisebus der Firma Link in Donauwörth. Zeitig ging es los, denn nachmittags stand schon ein Skitouren-Warm-Up auf dem Programm.
Als wir unserem Ziel näher kamen, fragten wir uns schon, ob wir überhaupt Schnee finden würden. Aber unsere vier Tourenleiter Fritz, Christian, Helmut und Bernd weckten Zuversicht, dass wir auf alle Fälle Schnee unter die Füße bekommen würden. Und so sollte es letzten Endes auch sein.
Nach der Ankunft am Friedl-Mutschlechner Haus, einem Selbstversorgerhaus des Südtiroler Alpenvereins, gab es die erste Teambuilding-Maßnahme. Alle gemeinsam entluden den Bus: Viele Hände, schnelles Ende. Sabine und Bettina tischten derweil ein Weißwurstfrühstück mit allem Zipp und Zapp auf, das wir uns schmecken ließen. So gestärkt, verordneten wir uns eine kurze Nachmittagsskitour, um die Verhältnisse vor Ort zu erkunden.
Am nächsten Tag ging es nach leckeren Frühstück (Lob und Dank an alle, die sich im Vorfeld und über die Tage hinweg beim Einkauf und im Küchenbetrieb einbrachten) direkt von der Haustüre meist mit Tourenski, teils mit Schneeschuhen zum Marchkinkele (2545m). Das Wetter war super, d. h. Azur-Dauerblau. Die Tour begann mit einer kurzen Tragestrecke, aber dann hieß es: Bitte einsteigen! Es folgte ein kurzweiliger Aufstieg über das kupierte Gelände. Am Gipfel gab es Aussicht 360°, der Blick in die Dolomiten war gigantisch. Im Aufstieg konnten wir schon direkt unsere Abfahrtsroute einsehen und somit in vollen Zügen die Abfahrt bis vor unsere Haustüre genießen.
Am nächsten Tag starteten wir gemeinsam zum Weiler Kalkstein. Der Bus setzte uns an der Wallfahrtskirche Maria Schnee ab - nomen est omen. Ganztägig gab es wieder Sonnenschein pur. Tourenziel war das Gaishörndl (2486 m). Die Gruppen zogen sich bald auseinander. An der Alfneralm sammelten wir uns zur Pause. Anschließend ging es im T-Shirt weiter zum Gipfel. Auch hier überwältige uns das Panorama, wir konnten uns kaum satt sehen. Gestärkt und gut gelaunt ging es über schönes Skigelände zurück ins Tal. Unsere Schneeschuhgeher*innen gaben im Abstieg alles, sodass wir plus/minus gemeinsam die Wirtschaft in Kalkstein erreichten.
Finale: Last but not least fuhren wir am letzten Tag - immer noch bei Sonnenschein pur - zur Plätzwiese. Die Plätzwiese (Prato Piazza) ist ein Hochplateau in den Pragser Dolomiten, also in Südtirol. Wir starteten auf 1990 m, Ziel war die Große Pyramide (Helltaler Schlechten, 2711 m). Anfangs hatte die Schneedecke bereits ein paar apere Löcher, die wir aber geschickt umgingen. Letztlich fanden wir guten Schnee. Den Gipfel hatten wir zu 30st für uns alleine. Drei Zinnen, Cristallo und Hohe Gaisl waren Blickfang zwischen unzähligen Gipfeln des Dolomitenpanoramas. Natürlich lohnte auch der Blick nach Norden zu den gut bekannten weißen Riesen des Alpenhauptkamms. Nach rassiger Abfahrt lud uns Busfahrer Michael auf einen Abstecher zum zugefrorenen Pragser Wildsee ein. Bei Cappuccino und anderen Erfrischungsgetränken genossen wir den Blick in die grandiose Winterlandschaft des Sees. Anschließend ging es wieder zurück in unser Selbstversorger Haus.
Kommt man vom Optimum, kann es nur schlechter werden. - Selbst die sonnenreichsten Tage sind einmal zu Ende. Am Sonntag ging es ohne Stau zurück in die Heimat. 1000 Dank an unsere Küchenfeen, die vielen Tellerwäscher, die vier Tourenleiter und unseren Busfahrer. Es war eine tolle gemeinsame Zeit. Uns hat es wahrlich an nichts gefehlt. So kamen wir am Nachmittag alle zufrieden und braun gebrannt nach Donauwörth und blicken total happy auf erlebnisreiche, schöne, strahlend sonnige, einfach tolle Tourentage in Osttirol zurück.
Der Thaneller in den Lechtalern war unser Ziel für den 25. Februar. 2018. Der Berg beherrscht das Tal zwischen Bichlbach und Reutte und ist mit seinen 2.341 Metern einer der höchsten auf der Südseite des Tals.