Donauwörther Alpenverein vergibt Namen für zwei Brückenstege

Brücken sichern eine friedliche Zukunft - Alpine Brückenstege sollen an Hubert Baumgartner und Pater Anton Karg erinnern – 80 DAV-Mitglieder waren bei der Segnung dabei


Donauwörth (ma).
Rund 80 Mitglieder der Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins waren mit dabei, als Pater Anton Karg in der Nähe von Hinterhornbach in Tirol zwei Brückenstege segnete, denen der Name „Hubert Baumgartner“ und „Pater Anton Karg“ verliehen wurde. Bei den Wanderungen in Richtung Schönecker Scharte und das Jochbachtal aufwärts konnte man erkennen, wie die Donauwörther schon seit 100 Jahren insbesondere diese beiden Wanderwege instand halten.

Um sechs Uhr früh machten sich rund 60 Mitglieder mit einem Omnibus und etliche andere mit Autos auf den Weg in Richtung Füssen, Reutte und Lechtal. Am Vortag schon waren 1. Vorsitzender Stefan Leinfelder mit Wegebaureferent Gerhard Wiedenmann und fünf weiteren tatkräftigen Helfern, nämlich Gudrun Reißer, Gerhard Kilian, Kuno Leser, Karl Blank und Ludwig Miehling, angereist, um speziell den Weg ins Jochbachtal auszubessern und den Aluminiumsteg nahe der Schneegrenze über den rauschenden Gebirgsbach zu ziehen.

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Die Donauwörther hatten gegen halb zehn das Reiseziel erreicht und wurden von Stefan Leinfelder und Hinterhornbachs Bürgermeister Wilfried Lechleitner begrüßt. Kleinbusse standen bereit, um die Deutschen in Richtung Schönecker Scharte zu transportieren. Beim stabilen Steg, den Donauwörther Alpenvereinsmitglieder im Jahre 2002 errichtet hatten – der damalige Vorsitzende Hubert Baumgartner hatte den Steg konzipiert und war auch am Bau maßgeblich beteiligt -, scharten sich alle um Pater Anton Karg zu einer Andacht ganz nah am tosenden Gebirgsbach. Ein herzliches „Grüß Gott“ entbot Hinterhornbachs 1. Bürgermeister Wilfried Lechleitner und dankte dem Alpenverein Donauwörth für seine unentgeltliche Arbeit „zum Wohle der Bergwanderer“. Vorsitzender Leinfelder freute sich über die große Zahl von Bergfreunden. „Wir sind uns bewusst, dass wir in Anbetracht der Gefahren bei der Arbeit am Berg und bei Bergwanderungen auf Gott angewiesen sind“, sagte er.

Zum zweiten wolle er einmal einer Vielzahl von Mitgliedern zeigen, „was wir seit 100 Jahren und insbesondere in den vergangenen sieben Jahren hier oberhalb von Hinterhornbach leisten.“ Mit dem Besuch so vieler Donauwörther solle auch die Verbundenheit mit dem Urlaubsort Hinterhornbach dokumentiert und gefestigt werden. „Wenn wir heute zwei wichtigen, von uns gebauten Brückenstegen Namen geben, so ist es besonders ehrenvoll für die Namensgeber, wenn so viele bei der Segnung der Bauwerke anwesend sind“, bemerkte Vorsitzender Leinfelder. Bei der Enthüllung der Gedenktafel „Zur Erinnerung an unseren Bergfreund Hubert Baumgartner – DAV-Sektion Donauwörth 2008“ waren außer dem Vorsitzenden Leinfelder Baumgartners Tochter Katja und Sohn Thomas mit Enkeln Tim und Moritz beteiligt.

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Dann wanderte man eineinhalb Stunden das Jochbachtal aufwärts – es ist das wildeste und ursprünglichste Tal der Allgäuer Alpen. Alle genossen die Pracht der herrlichen Natur: den azurblauen Himmel mit weißen Wolken, das Blütenmeer der Almwiesen, die schattigen Waldpartien, immer wieder fantastische Wasserfälle, der Blick auf das majestätische Hochvogelmassiv, vorbei an Sonnenröschen, Enzian und Frauenschuh am Wegesrand, und unten in der Schlucht oder später nur wenige Meter neben sich den aus Schneefeldern gespeisten Jochbach. Oben, unmittelbar an der Schneegrenze, trägt nun zur großen Freude von Pater Karg der Aluminiumsteg, der 2007 gebaut worden war, seinen Namen. „Ich freue mich riesig über diese Brücke, denn Brücken bedeuten Zuwendung zum Nachbarn, sie sind Fundamente des Friedens, sich sichern eine friedliche Zukunft für uns alle“, erklärte der Seelsorger. Ausdrücklich empfahl er die Brücke dem Schutze seines Namenspatrons, den heiligen Antonius von Padua.

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Pater Karg hatte vor 33 Jahren seine erste Bergmesse auf dem Gipfel des Hochvogels mit hundert Donauwörthern gefeiert und fährt seither jedes Jahr mit dem Donauwörther Alpenverein ins Gebirge, um Gott auf dem Gipfel eines Bergs zu preisen. Es erklang denn auch „Lobe den Herren“ und „Großer Gott, wir loben dich“, aber auch das Hochvogellied („Willst du die schöne Bergwelt seh’n, ins Hornbachtal musst du dann geh’n“), „Ein schöner Tag ward uns beschert“ als Gratulationslied zu Pater Kargs 75. Geburtstag – dazu wurde mit Sekt angestoßen! – und das Hadergassenlied („Es gibt in unsrer Heimatstadt, dem schönen Donauwörth“), gedichtet und komponiert von Gertrud Rößle am 8. August 1995, das ebenfalls viele auswendig sangen. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von Hans Zobel mit seinem Akkordeon.

Nachdem der Rückweg geschafft war, vorbei an den urigen Hütten am Hornbachjoch, blieb noch genügend Zeit, um in einem der vier Gasthäuser von Hinterhornbach eine gemütliche Rast einzulegen, bevor man den Bus zur Heimfahrt bestieg.

Quelle

myheimat.de, myheimat.de, 03.06.2008, Aufgerufen: Mai 2016

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