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Lawinenkunde, Planung und Gruppenführung: Tourenleiterausbildung beim DAV

Wer für den Alpenverein eine Tour führt, macht vorher eine Ausbildung in Theorie und Praxis. Allein in unserer Sektion gibt es im Outdoor-Bereich ungefähr 30 solcher TourenleiterInnen. Acht weitere machen dieses Jahr die Ausbildung. Wir haben mit Christian Funk gesprochen, der gerade den ersten Kurs auf dem Weg zum Skitourenführer absolviert hat.

Christian, du kommst gerade von einem Ausbildungskurs zum Skitourenführer beim DAV. Wie bist du denn auf die Idee gekommen, die Ausbildung zu machen?

Skitouren gehe ich ja schon seit ´ner Weile. Ich habe das mit meinem Papa angefangen – mit dem waren ja in der Sektion wahrscheinlich schon echt viele auf Tour. Er hat uns da auch immer so ein bisschen gezeigt, wie man Lawinenlageberichte liest und die Situationen einschätzt. Aber mit der Zeit wollte ich das einfach genauer wissen und selbst können. Außerdem habe ich immer mal wieder den Ersten gemacht und gespurt, was mir echt Spaß gemacht hat! Letzten Endes fragte mich Claudia Reichenbacher dann , ob ich mir die Ausbildung vorstellen kann, und ich habe schnell zugesagt.

Bei der Anmeldung muss man übrigens nachweisen, dass man schon mindestens zwanzig Skitouren selbst geführt hat – man muss also vorher schon einiges an Erfahrung mitbringen, die ich zum Glück ja habe!

Und wie läuft so ne Ausbildung ab?

Also, es gibt zwei Kurse, die jeweils 9 Tage dauern. Den ersten Teil habe ich jetzt hinter mir. Da sind wir verschiedene Touren gemeinsam gegangen, haben praktische Übungen gemacht und auch Theorie. In der Theorie ging es um Lawinenkunde, Orientierung im Gelände, Tourenplanung und sowas. Für die Praxis haben wir vor allem gelernt, wie man Lehrübungen mit den Teilnehmern einer Tour macht und mit welcher Methodik man etwas beibringen soll – dabei geht es zum Beispiel darum, wie ich Dir jetzt erkläre, wie man eine korrekte Kickkehre durchführt.

Das müsste ich tatsächlich auch noch bissl üben! Wer leitet die Ausbildung eigentlich?

Das waren zwei staatlich geprüfte Bergführer vom DAV. Der eine ist ein sehr guter Kletterer, er kann aber auch echt gut Skifahren. Und der andere war lange Sicherheitsbeauftragter beim Alpenverein, hat unter anderem verschiedene LVS getestet und kennt sich echt wahnsinnig gut damit aus. Das war schon beeindruckend, wie viel Erfahrung die mitbringen! Beim Graben von Schneeprofilen

Gibt’s da ne Prüfung?

Ja, wir hatten jetzt schon so „Lehrproben“, wo wir zeigen mussten, wie gut wir Gruppen führen und was erklären können. Außerdem mussten wir die Lawinensituation in einem Hangstück beurteilen und unser skifahrerisches bzw. alpines Können wurde die komplette Woche beurteilt. Am letzten Tag mussten wir noch innerhalb von 3 Minuten einen Verschütteten in einer Lawine finden. Im zweiten Teil geht es dann noch mehr um die Theorie und Führungstechnik.

Kannst du mir noch ein Beispiel sagen, was du gelernt hast und vorher noch nicht wusstest?

Allgemein gesagt, Lawinenlagen besser einzuschätzen. Ganz konkret haben wir auch ein paar Mal Schneeprofile gegraben (siehe Bild) und anhand von denen analysiert, wie die Schneedecke aufgebaut ist, ob Lawinen ausgelöst werden können – das hab ich vorher so noch nie gemacht.

Der zweite Teil seiner Ausbildung steht noch aus, aber seine erste Skitour als Tourenleiter führt Christian im März im Villgratental (gemeinsam mit Fritz Funk und Bernd Prause). Für diese Tour und viele andere Angebote, die die Skitourenführer unserer Sektion anbieten, werft mal einen Blick in das Programm zum Skibergsteigen 2023!

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