Wissenschaftler der TU vermessen einen Spalt am einsturzgefährdeten Hochvogel | Foto: Michael Krautblatter, TU München

Bäumenheimer Weg zum Hochvogel bleibt gesperrt

Bäumenheimer Weg zum Hochvogel bleibt gesperrt

Bis zu vier Meter breit und 30 Meter tief ist der Spalt am Hochvogel. Und er wächst weiter. Das haben aktuelle Messungen ergeben. Wissenschaftler sprechen sich für eine dauerhafte Überwachung aus und rechnen mit einem riesigen Felssturz.

Der Hauptriss am Hochvogel ist seit dem letzten Herbst etwa fünf Zentimeter in die Breite gewachsen. Das haben Wissenschaftler der TU München bei zwei Untersuchungen festgestellt. Wächst der Riss weiter, rechnen sie damit, dass 10.000 Kubikmeter Felsmasse die Südwand herabstürzen könnten.

sperrung bheimer weg

Der Bäumenheimer Weg, der von Hinterhornbach in Tirol auf den Gipfel führt, bleibt deshalb weiter gesperrt, allerdings mit begrenztem Erfolg: Martin Kärle, der Bürgermeister der Tiroler Gemeinde, beobachtet immer wieder Wanderer auf der Route. Alles sei noch einmal verstärkt worden. Mehr sagt er, könne man nicht tun, und hofft auf die Vernunft der Bergsteiger.

Wissenschaftler wollen digitale Dauermessung

Auch Michael Krautblatter, Professor für Georisiken an der TU München, kann nicht sagen, wann ein Felssturz zu erwarten ist. Nur mit einer kontinuierlichen Messung der Bewegungen am Berg könnte man einige Tage im Voraus eine Vorhersage treffen. Wenn der Riss beginnt, mehrere Zentimeter oder auch mehrere zehn Zentimeter am Tag zu wachsen, wird es gefährlich. Ein Antrag für eine digitale Messanlage am Hochvogel liegt deshalb bei den Behörden in Bayern und Tirol.

foto hochvogel allgaeu spalt gipfel krautblatter

Aufstieg auf der Allgäuer Seite weiter möglich

Nicht gesperrt ist bislang der Weg auf der Allgäuer Seite. Kleinere Risse ziehen sich zwar auch Richtung Westen bis zu 50 Meter tief durchs Gestein. Der Aufstieg gilt aber noch als sicher. Wissenschaftler der TU München haben auch diese Route intensiv abgesucht und dort keine Spalten entdeckt. Bei einer weiteren Zuspitzung der Lage, plädiert Professor Krautblatter aber für eine komplette Sperrung des Hochvogels, auch um zu verhindern dass sich Bergsteiger auf der Jagd nach spektakulären Bildern in Gefahr bringen.

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Quelle

http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/hochvogel-allgaeu-spalt-gipfel-102.html