Am Morgen des 10. August brach die Jugend des DAV erneut zu ihrer alljährlichen Hochtour auf. Wir fuhren auf mehr oder weniger direktem Weg nach Vent ins Ötztal, um die Hochvernagtspitze (3535m) zu erklimmen. Das Ziel für den ersten Tag jedoch war die Vernagthütte auf 2755 Metern. Ein durchaus sportliches Unterfangen, da es von Vent etwa 900 Höhenmeter Aufstieg sind.
Gegen zwölf Uhr liefen wir mit unseren voll bepackten Rucksäcken Richtung Hütte los. Zu Beginn auf einem breiten Fahrweg, auf dem wir die einzigen waren, die auch nur annähernd so viel Ausrüstung dabei hatten. Doch schon dieser Weg bot einen wunderschönen Ausblick auf die Wildspitze, den höchsten Berg in diesem Massiv. Allerdings hatten wir diesen Spaziergang verlassen und das Gelände wurde stetig alpiner. Nach zwei Stunden bekamen wir unser eigentliches Ziel erstmals zu Gesicht. Bei strahlendem Sonnenschein und eisigem Wind lag der Vernagtferner vor uns. Trotzdem dauerte es eine Stunde, bis wir unser Tagesziel, die Vernagthütte, erreichten. Schon kurz nach unserer Ankunft wurde uns deutlich, wie gefährlich eine Gletscherbegehung sein kann. Ein Bergsteigerkollege wurde auf dem Gletscher verletzt und hatte sich mit letzter Kraft zur Hütte geschleppt.Dort wurde er mit dem Rettungshubschrauber abgeholt. Zum Glück lenkte uns bald das Drei-Gänge-Abendessen von diesen Gedanken ab.
Nach einer unruhigen Nacht und einem kleinen Frühstuck brachen wir um 6.00 Uhr Richtung Hochvernagtspitze auf. Nach einer Stunde Marsch im Geröllfeld hatten wir den Gletscher erreicht. Es folgte ein Crashkurs in Gletscherkunde für alle, die Gletscherneulinge waren, dann ging es auch schon los. Weil noch viel Schnee lag, entschieden sich nur manche von uns für Steigeisen. Nach weiteren zwei Stunden teils steilen Aufstieges hatten wir unser Ziel erreicht. Der Himmel war strahlend Blau und die Aussicht überragend. Die obligatorische „Gipfelbrotzeit“ nahmen wir jedoch etwas unterhalb ein, da wir sonst wahrscheinlich vom Wind weggeblasen worden wären. Der Abstieg im weichen Schnee machte viel Spaß und schon nach eineinhalb Stunden hatten wir den Gletscher hinter uns gelassen. Nachdem wir noch einen kleinen Snack auf der Hütte zu uns genommen hatten, stiegen wir noch einmal die 900 Höhenmeter nach Vent ab. Dort angekommen stiegen wir sofort in die Autos und wollten nur noch nach Hause. Trotz des anstrengenden Marsches waren wir alle hoch zufrieden mit unserer Tour und wussten dass wir ein perfektes Bergwochenende hinter uns hatten.