Eigentlich wollten wir im Februar, also im tiefsten Winter, eine Schneeschuhwanderung in den Schlierseer Bergen unternehmen. Das milde Wetter und die dadurch schwindende weiße Pracht machten uns aber einen Strich durch die Rechnung, so dass wir kurzerhand die Schneeschuhe zu Hause ließen und das Ganze dann „Winterwanderung“ nannten.
Mit dem Zug fuhr schließlich eine Gruppe von acht Kindern nach Hausham, von wo aus wir zunächst auf einem Forstweg, dann aber auf einem schmalen Pfad durch den Bergwald zur Gindelalm wanderten. In der Nacht zuvor hatte es doch geschneit, so dass die Bäume mit etwas Schnee überzuckert waren und für richtiges „Winter Feeling“ sorgten.
Spätestens auf den dick verschneiten Almwiesen waren wir dann endgültig im Winter angekommen. Nach einer kurzen Rast nahmen wir die letzten 90 Höhenmeter zum großen Gipfelkreuz der Gindelalmschneid (1335m) in Angriff, wobei die Kinder immer wieder bis zur Hüfte im Schnee versanken. Da blieb nicht viel Zeit für die trotz wolkenverhangenem Himmel herrlichen Ausblicke auf den Wendelstein oder den Schliersee.
Nach ausgiebigem Rumkullern im Schnee machten wir uns weiter auf den Weg zum Berggasthof Neureuth, denn wir hatten eine Überschreitung geplant und wollten an den Tegernsee absteigen. Die Strecke zur Alm durch den hübsch verschneiten Bergwald verschönte uns die Sonne, die sich nun doch etwas länger blicken ließ. Am Berggasthof kamen wir natürlich nicht ohne Einkehr vorbei, danach ging’s auf dem breiten Winterweg hinunter zum Tegernsee, den wir mit seinen umliegenden Gipfeln schon seit geraumer Zeit im Blick hatten. Auch ohne Schneeschuhe war unsere Überschreitung der Gindelalmschneid eine schöne Wintertour!
Mit der Bayerischen Oberlandbahn fuhren wir gemütlich zurück nach München, und im Zug nach Donauwörth stießen in Augsburg weitere Wanderer der Sektion zu uns – eine Seniorengruppe kam von einem Tagesausflug im Allgäu zurück. So wurde die Bahn zum Generationen übergreifenden „Alpenvereins-Express“ ;-)