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Großer Krottenkopf - auf den höchsten Berg der Allgäuer Alpen

Mitte Juni auf über 2000m unterwegs zu sein, bedeutet meistens, durch ausgedehnte Schneefelder zu stapfen. Dessen waren wir uns bewusst, als wir am 13. Juni zur höchstgelegenen Schutzhütte in den Allgäuer Alpen, der Hermann-von-Barth-Hütte (2131m), aufbrachen.

Ein erster Test der frühsommerlichen Tourenverhältnisse war nach einer kurzen Mittagsrast auf der Hütte der Aufstieg zur Östlichen Plattenspitze. Unterhalb der mächtigen Südwestwand der Wolfebnerspitze querten wir durch Geröll in die Wolfebnerscharte, wo sich grieseliger Schotter und Schneefelder abwechselten. Das schwierige Gelände meisterten alle acht Bergsteiger der Gruppe ohne Probleme, in leichter Kletterei ging es weiter auf den 2486 Meter hohen Gipfel, wo bei der verdienten Brotzeit gleich fünf (!) Flachmänner gezückt wurden. Beim Abstieg wählten wir den Weg durch das weitgehend schneebedeckte Wolfebnerkar. Die Sonne hatte den Schnee schön aufgeweicht und verwöhnte uns auch am weiteren Nachmittag auf der gemütlichen Terrasse der Hütte, wo wir den herrlichen Panoramablick auf die Lechtaler Alpen genossen. Bei Einbruch der Dunkelheit schauten wir trotz des einsetzenden Regens noch auf die Herz-Jesu-Feuer an den Berghängen und auf den Graten gegenüber, bevor es ins Lager ging.

01 DAV Plattenspitze Grosser Krottenkopf 05 DAV Plattenspitze Grosser Krottenkopf

Am Sonntagmorgen hatte sich der Regen verzogen, bei besten Verhältnissen machten wir uns auf den langen Weg zum Großen Krottenkopf (2657m) – durch das Birgerkar und das weite Hermannskar, vorbei am noch komplett zugefrorenen See, und schließlich steil hinauf zur Krottenkopfscharte.  Bester Trittschnee erlaubte uns ein schnelles und sicheres Queren der vielen Schneefelder. Der gut markierte Gipfelanstieg erforderte wieder leichte Kletterei, aber schließlich standen wir auf dem höchsten Punkt der Allgäuer Alpen. Richtung Oberstdorf machten sich schon dichte Quellwolken bemerkbar, weshalb wir für den Abstieg zurück nach Elbigenalp die kürzere Variante durch das schöne Bernhardstal wählten. Zum Abschluss der langen Tour ging es durch blühende Almwiesen zu einer letzten Rast auf der Gibler Alm – immer mit einem Fleckchen blauen Himmel über dem Kopf, während es vor und hinter uns regnete. Wenn Engel reisen...  

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