News aus dem Verein

 

Bernd

Hochtour Zillertal – in einem Zug nach Tirol!

Schon lange bevor der Hauptverein Klimaschutz zum Querschnittsthema erhob, war die Sektion Donauwörth in der Spur. Unser neuer Vorsitzende Bernd Prause initiierte beispielsweise vor fast 20 Jahren den alpinen Tourenbus, ein Aktionstag, der sich längst im Tourenprogramm etablierte. Im letzten Juli organisierte er eine Hochtour mit den Öffis. Das Newsletterteam befragte ihn, welches Fazit er aus dieser Innovation gezogen hat.

Bernd, wie zufrieden warst Du mit der Zugverbindung?

Prause: Grundsätzlich sehr zufrieden, die Anschlüsse klappten wie am Schnürchen, wobei ich sagen muss, dass man bei den österreichischen öffentlichen Verkehrsmitteln einen deutlichen Qualitätssprung nach oben merkt.

Wie verhielt es sich mit der Fahrzeit?

Prause: Obwohl wir fünfmal umsteigen mussten, waren wir im Vergleich mit der Autofahrt nicht länger unterwegs. Wir ersparten uns den Stress auf verstopften Straßen und mussten am Ziel keine Parkgebühr zahlen.

Was gilt es besonders zu beachten, wenn man mit den Öffis auf Reisen geht?

Prause: Es bedarf selbstverständlich mehr Planung. Hin- und Rückfahrt sind wie der Postraub von England präzise zu planen werden, damit es mit den Anschlüssen klappt. Das Gepäck ist kompakt zu packen. Wer Brotzeit im Zug machen will, was sehr bequem ist, sollte die Menge der Speisen und Getränke ziemlich abpassen, damit man nicht Ballast auf den Berg schleppen muss. Coolness ist vonnöten, damit die ganze Fahrt nicht in Stress ausartet, wenn mal eine Verbindung nicht funktioniert oder Salven an irreführenden Verspätungsmeldungen am Smartphone hochpoppen.

Kannst Du Vor- und Nachteile einer öffentlichen Anreise aufzeigen?

Prause: Das Reisen im Zug ist entspannter, man kommt mit den Teilnehmern ins Gespräch, jeder redet mit jedem. Spätestens nach einem Umstieg ergeben sich Platzwechsel und bewirkt einen Austausch quasi im Speed-Dating-Format, dazu kommt vielleicht noch ein netter Smalltalk mit den Sitznachbarn. Den Umstieg in Kufstein nutzten wir, um auf einen Sprung im Auracher Löchl vorbeizuschauen; im Auto fährt man an dieser schönen Stadt einfach nur vorbei! Wir hatte jedenfalls schon bei der An- und Abreise viel Spaß. Ein Nachteil ist, dass gleich in der Bergsteigeroutfit mit Bergschuhen und Rucksack startet. Am Zielbahnhof oder am Hüttenparkplatz wäre ein Container mit Schließfächern für Wechselkleidung und Gepäck wünschenswert, so dass dort Gepäck deponiert werden kann.

Hast Du sonst noch Anregungen für die Bahn?

Prause: Mehr Pünktlichkeit, mehr Flexibilität und mehr Direktverbindungen wären super. Die bei den Sparpreisen oder Aktionspreisen festgeschriebene Zugbindung kann für Bergsteiger zum Problem werden. Ein Beispiel: Falls die Tour aus irgend einem Grund verkürzt werden muss, wird das gebuchte Rückfahrticket wertlos, denn es ist nur für auf der Fahrkarte aufgedruckten Zügen gültig. Dann muss ein neues Ticket gekauft werden.

Danke für das Gespräch

Bei der Überschrift könnte man denken, wir würden unserem gehegten und gepflegten Arbeitsgebiet im Hornbachtal untreu - Mitnichten! Wir bilden uns alljährlich in Kaprun auf einem alpinen Wegebau-Seminar des DAV/ OeAV fort. Dieses Jahr nahm Enrico daran teil und hat unter Anleitung von Fachleuten viel Neues erfahren und gelernt. Das fängt ganz profan mit Rechts- und Haftungsfragen an und kann mit Auszugsversuchen an Bohrhaken enden. Highlight war die Exkursion in die Sigmund-Thun-Klamm, in der es eine exklusive Führung  gab. Die Klamm war auf Grund der Leerung des Totraumes der VERBUND-Stauseen offiziell geschlossen, was das Erlebnis durch die große Wassermenge noch erhöhte.

Alle angebotenen Module lassen sich an einem Wochenende nicht belegen, d. h. wir müssen wieder kommen, um noch mehr für den Wegebau relevante Fähigkeiten und Wissen zu erlernen. Leider ist die Nachfrage an den Fortbildungen so groß, dass Teilnehmer im darauffolgenden Jahr nicht wieder kommen dürfen.

 Die Pflege des alpinen Wegenetzes ist neben dem Hüttenwesen eine Kernaufgabe, der sich der Alpenverein seit mehr als 150 Jahren annimmt. Die Kameradschaft innerhalb der Gruppe ist groß und wächst über die Jahre ebenso, wie die Verbundenheit zu unserem Arbeitsgebiet im Hinterhornbachtal, einem Seitental des Lechtals.. Mindestens einer von uns kann sich schon auf die Fortbildung im nächsten Jahr freuen, wieder in Kaprun zu Füßen des Kitzsteinhorns.

Markus Hörbrand, Wegewart

 

Am Samstag, dem 25.05 boten die Kursleiter Manfred Schurr, Bernd Buchmann und Rettungssanitäter Roland Nödel zum wiederholten Mal einen Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs am Wichtelesberg an. Zehn Interessierte von 12 bis 78 Jahren holten sich.das nötige Rüstzeug um Wanderern und Mountainbikern in Notfallsituationen helfen zu können.

Die Kursleiter erklärten wie wichtig es sei, bei Verletzungen oder körperlichen Problemen wie Hitzschlag,Schlaganfall oder Herzinfakt, schnell und angemessen zu handeln. Dazu gehöre neben dem korrekten Erkennen des Sachverhalts, Maßnahmen zu ergreifen, wie die richtige Versorgung von Wunden, die Stabilisierung und Lagerung von Verletzten und die sichere Durchführung eines Abtransports aus unwegsamem oder gefährlichem Gelände. Die für die Erstversorgung notwendigen Materialien wie Pflaster, Kompressen, Verbandspäckchen, Dreieckstücher und Rettungsdecke sollten stets im Rucksack sein. Zunächst müsse jedoch die Sicherheit der Betroffenen und Helfer gewährleistet werden. Danach sei es wichtig, die Situation zu beurteilen und gegebenenfalls professionelle Hilfe zu rufen. Die Kursleiter betonten, entscheidend sei, ruhig zu bleiben  und alle Aktionen mit Bedacht und Sorgfalt durchzuführen. Nach der Theorie legten die Teilnehmer in Gruppen Verbände an und fertigten improvisierte Beförderungsmittel oder Tragen. Zusätzlich wurde durchgespielt, wie einem verunfallten Mountainbiker Helm und Schuh ausgezogen werden kann.

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Zum Abschluss vertieften alle in einer Gemeinschaftsübung die gelernten Abläufe anhand einer gestellten Unfallszene.

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Dabei wiesen die Kursleiter noch einmal darauf hin, dass es unabdingbar sei, sich immer wieder mit den richtigen Techniken vertraut zu machen und regelmäßig zu trainieren, um im Ernstfall effektiv zu handeln.

Na klar, wir packen mit an

Die Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins beteiligte sich auch heuer wieder an der Flursäuberungsaktion des AWV Nordschwaben.
Einsatzgebiet war der Wichtelesberg, ein gern besuchter Kraftort am Rande des Ortsteiles Zirgesheim. 

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Was fehlt in der Gesellschaft, wenn alles da ist?

Der Lawinenbericht meldet verbreitet günstige Verhältnisse, der Wetterbericht meldet an 2 von 3 Tagen Sonne und Frühlingsverhältnisse, der Hüttenwirt meckert über die eine kurzfristige Absage, spricht dann aber von viel Schnee, ja sogar auch von Neuschnee... Was will man mehr? Vielleicht etwas weniger Halsweh...

Und vielleicht etwas unpünktlichere Teilnehmer...

Beide Wünsche gehen nicht in Erfüllung und ich gerate 10 Minuten vor dem erhofften Abholzeitpunkt in Stress, als die Wohnungsklingel schellt und ich noch einen Teil des Frühstücks auf dem Tisch stehen habe und der Abwasch nur in Ansätzen gemacht ist. Johannes hat den Sektionsbus und die 4 anderen Teilnehmer halt zu gut im Griff und die vermutlich pünktlichste Abfahrt aller Zeiten früh um 0530 hingelegt.

Die Anfahrt nach Grieß flutscht und wir beginnen den Aufstieg pünktlich mit geschulterten Ski und dem alljährlichen Erklimmen der Kuhdunggespickten steilen Wiese und dem Überschreiten der Leitplanke. Heuer haben wir Glück; ausreichend griffiger Schnee lässt den Hüttenaufstieg, bis auf ein kurzes Latschenkiefernintermezzo, zu einem Vergnügen werden. Unser Skitourennachwuchsalex hat letztes Jahr gut aufgepasst und bringt am Hüttenhang direkt Skitourenoptimierungsregel 10 zur Anwendung: Schmeiß einen beliebigen Ausrüstungsgegenstände deiner Wahl im richtigen Moment den Hang runter, sodass ein nachfolgender Skitourengeher ihn dir rettet und ihn dir den Hang ganz zur Hütte hochträgt. So spart man Kräfte..

Nach einer kurzen Stärkung in der Hütte nehmen wir noch den Bachfallenkopf in Angriff. Mehr noch als vom Pulverschnee im Gipfelhang wird der junge Alex vom Gipfelfelsgrat angezogen. Also gehen der junge Alex und Tim noch ein bisschen Felsgratstreicheln, um dann doch unverrichtete Dinge wieder ins Skidepot zurückzukehren. Aber Pulverschneeflocken stauben zu lassen ist ja auch kein schlechter Zeitvertreib und alle kehren gutgelaunt zur Hütte zurück.

Der nächste Tag bringt den angekündigten Wettermix und erst einmal Schneefall und Wolken. Der Weg zum einzigen Handynetzempfangspunkt lohnt sich und bringt die Hoffnung auf ein potentielles Sonnenfensterchen. Also machen wir uns in voller Mannschaftstärke zum Winnebachcher Weisskogel auf. Der steile Gipfelhang ist ein stabiler Traum in Weiß und das erhoffte Sonnenfensterchen öffnet sich am kletternd eroberten Gipfel tatsächlich ein Stück. Wir diskutieren ausgiebig was wir denn am Panorama sehen würden, wenn wir denn was sehen könnten. Der Gipfelhang hält was er verspricht und eröffnet uns ausgiebigste Abfahrtsfreuden, die nur durch eine nicht ganz so gut funktionierende Skibindung getrübt werden. Jede Freude und jedes Sonnenfensterle enden einmal und so finden wir uns unversehens in einer dichten Wolkensuppe wieder. Mit großer Mühe und dem Rennen in und gegen nichtsichtbare Schneewächten und unter mehrfacher Konsultierung einer GPS Uhr finden wir schlussendlich doch noch die Hütte wieder. Zurück in der Hütte kurbeln wir den Getränkeumsatz an, schmieden Pläne für den perfekt vorhergesagten nächsten Tag und versorgen fachgerecht die herzförmige Blase am Fuß vom diabolisch freundlichen Alex sowie eine aufgeplatzte Lippe eines anderen Hüttengastes. Der Hüttenwirt bietet uns an, einen Teil unseres Gepäcks mit der Materialseilbahn ins Tal zu fahren und rät uns in einer Überschreitungstour über die Amberger Hütte zum Bus in Gries zurückzukehren. Morgens haben wir die Qual der Wahl und müssen uns zwischen einer sehr langen Tour über den morgens schon schön sonnenbeschienenen Hohen Seeblaskogel und einer kürzeren Tour über den schattigen Bachfallenferner sowie einer Jochüberschreitung entscheiden. Nicht jeder möchte die lange Tour wagen und so entscheiden wir uns, zum Teil unter Murren, den Weg über den schattigen Bachfallenferner einzuschlagen. Wenn wir gewusst hätten, was uns erwartet………

Mit etwas Grummeln schleichen wir über den mit schönstem Pulverschnee bedeckten, kalten Gletscher. Erst als wir um die Ecke biegen und die mit Schnee gefüllte Traumrinne auf die Geisslehnscharte sehen beginnen wieder alle Augen vor Freude zu blitzen und der ein oder andere Puls erhöht sich signifikant. Wir schultern die Ski und stapfen freudig in der 45° steilen Rinne 50 Höhenmeter bis zur Scharte hoch. Dort werden wir von der wärmenden Sonne, einem Traumpanorama, absoluter Einsamkeit und nur wenig verspurten Pulverschneehängen begrüßt. Die letzteren nutzen wir ausgiebig um unter Freuderufen zum Anstieg auf das Längentaljoch zu kommen. Die Sonne brennt und wir kommen im Anstieg ganz schön ins Schwitzen, um auf der anderen Seite des Jochs plötzlich wieder in schattiger Kälte zu landen. Ein riesiger Kontrast, der auch durch die Menschenmassen, die sich auf den Längentaler Weissen Kogel zu bewegen, verstärkt wird. Den ganzen Tag hatten wir keine Menschenseele getroffen und jetzt diese Ameisenstrassen. Wir spuren seitlich noch alleine, um dann vor dem Gipfelhang auf all die anderen Gipfelstürmer zu treffen. Trotz des Trubels erweist sich der Längentaler Weisser Kogel als ein Traumberg. Ein anspruchsvoller Aufstieg und eine überwältigende Fernsicht. Wir diskutieren ausgiebig was wir  am Panorama sehen, da heute kein Wölkchen den Himmel trübt. Die Rückkehr zum Joch bringt uns wieder 100 Höhenmeter Pulverschnee und nach dem Überschreiten des Jochs stehen wir wieder in der Einsamkeit und der wärmenden Sonne. Nun heißt es schnell über die weiten Schneeflächen abfahren und den Einstieg in die steile Rinne zur Amberger Hütte finden. Den Einstieg finden wir problemlos, müssen dann aber feststellen, dass man die Rinne nur erreichen kann indem man eine steile Felswand oberhalb eines angestauten Baches quert oder die steile Felswand weiter vorne abklettert, …..und das mit den Ski auf dem Rucksack und den Stöcken in der Hand. Glücklicherweise finden wir ein herumliegendes Seil und richten damit ein Fixseil ein, an dem wir uns beim Abklettern festhalten können. Nun müssen wir nur noch die steile, enge Rinne hinunter zur Amberger Hütte hinter uns bringen. Doch auch diese lässt sich erstaunlich gut fahren und 20 Minuten stehen wir mit leuchtenden Augen und müden Beinen vor der Amberger Hütte und setzten zum wohlverdienten Einkehrschwung an. Wenn wir gewusst hätten, was uns heute erwartet, …unserer Augen hätten schon früh morgens geleuchtet.

Die Abfahrt ins Tal auf dem vereisten Waldweg und der Rückweg nach Donauwörth sind ein Kinderspiel. Nur die Befahrung des Märchentunnels musste heuer entfallen; keiner der Teilnehmer hatte nach diesem Tag noch die mentale Stärke sich diesem Abenteuer zu stellen…..

 … und wer wissen will, was das alles mit freilaufendem Weidevieh, Waschlappen und Fledermäusen zu tun hat, der muss nächstes Jahr einfach selber mitkommen…..

 

 

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