„Sanfte Touren ohne Stress und Leistungsdruck“ – das versprach das Programm für die Tuxer TourenTage (ttt) direkt nach Neujahr. Und so begab sich eine bunt gemischte Gruppe aus 16 Skitouren- und 6 Schneschuhgeher/innen – um neben einer geselligen Atmosphäre, schönen Touren auch etwas über Schnee- und Lawinenkunde zu lernen.
Tag 1: Aufstieg zur komfortablen Weidener Hütte, eingebettet im beeindruckendem Panorama der Tuxer Alpen bei Sonnenschein.
Tag 2: Von der Hütte zur Halslspitze (2574m)
Eine Skitouren-Gruppe steigt über eine von Christian perfekt gelegte Komfortspur übers Geiseljoch auf – dort treffen wir fast zeitgleich mit dem Rest der Gruppe auf den stürmischen Gipfel zusammen. Anschließend gemeinsame Abfahrt über flache Hänge mit überraschend pulvrigen Pulverschnee.
Tag 3: Die Skitourengeher gehen bei heftigem und durchaus eisigen Wind über eine eindrucksvolle Hochebene auf den Hohen Kopf (2373m). Auf der Abfahrt trainiert die Gruppe noch unter Leitung von Fritz die praktische LVS-Suche und Einschätzung der Schneedecke anhand eines Schneeprofils.
Die Schneeschuhgeher/innen erkunden den duftenden Zirbenwald auf dem Weg zum Hubertuskreuz (2205m) und trainieren mit Bernd die Sondierung eines Lawinenopfers.
Tag 4: Aufstieg zum Nafingköpfl (2454m), um von dort über die Westhänge zum Parkplatz abzufahren. Die Schneeschuhgruppe steigt über den Aufstiegsweg ab zurück nach Weerberg.
Zusätzlich zu den praktischen Übungen im Gelände hören wir in zwei von Bernd geleiteten Workshops spannende Vorträge zur Tourenplanung, Verhalten bei Bergtouren im Winter und zum Vorgehen bei einem Verschüttetenfall.
An den Abenden genießen wir kulinarische Köstlichkeiten, zubereitet von den neuen Hüttenwirtspaar Michel und Rebecca.
Mitte März machte sich die Sektion Donauwörth gemeinsam mit der Sektion Nördlingen auf den Weg, das Touren-Eldorado rund um das Bergsteigerdorf Innervillgraten zu erkunden. Mit 30 Personen und unserem Busfahrer Michael starteten wir im Reisebus der Firma Link in Donauwörth. Zeitig ging es los, denn nachmittags stand schon ein Skitouren-Warm-Up auf dem Programm.
Als wir unserem Ziel näher kamen, fragten wir uns schon, ob wir überhaupt Schnee finden würden. Aber unsere vier Tourenleiter Fritz, Christian, Helmut und Bernd weckten Zuversicht, dass wir auf alle Fälle Schnee unter die Füße bekommen würden. Und so sollte es letzten Endes auch sein.
Nach der Ankunft am Friedl-Mutschlechner Haus, einem Selbstversorgerhaus des Südtiroler Alpenvereins, gab es die erste Teambuilding-Maßnahme. Alle gemeinsam entluden den Bus: Viele Hände, schnelles Ende. Sabine und Bettina tischten derweil ein Weißwurstfrühstück mit allem Zipp und Zapp auf, das wir uns schmecken ließen. So gestärkt, verordneten wir uns eine kurze Nachmittagsskitour, um die Verhältnisse vor Ort zu erkunden.
Am nächsten Tag ging es nach leckeren Frühstück (Lob und Dank an alle, die sich im Vorfeld und über die Tage hinweg beim Einkauf und im Küchenbetrieb einbrachten) direkt von der Haustüre meist mit Tourenski, teils mit Schneeschuhen zum Marchkinkele (2545m). Das Wetter war super, d. h. Azur-Dauerblau. Die Tour begann mit einer kurzen Tragestrecke, aber dann hieß es: Bitte einsteigen! Es folgte ein kurzweiliger Aufstieg über das kupierte Gelände. Am Gipfel gab es Aussicht 360°, der Blick in die Dolomiten war gigantisch. Im Aufstieg konnten wir schon direkt unsere Abfahrtsroute einsehen und somit in vollen Zügen die Abfahrt bis vor unsere Haustüre genießen.
Am nächsten Tag starteten wir gemeinsam zum Weiler Kalkstein. Der Bus setzte uns an der Wallfahrtskirche Maria Schnee ab - nomen est omen. Ganztägig gab es wieder Sonnenschein pur. Tourenziel war das Gaishörndl (2486 m). Die Gruppen zogen sich bald auseinander. An der Alfneralm sammelten wir uns zur Pause. Anschließend ging es im T-Shirt weiter zum Gipfel. Auch hier überwältige uns das Panorama, wir konnten uns kaum satt sehen. Gestärkt und gut gelaunt ging es über schönes Skigelände zurück ins Tal. Unsere Schneeschuhgeher*innen gaben im Abstieg alles, sodass wir plus/minus gemeinsam die Wirtschaft in Kalkstein erreichten.
Finale: Last but not least fuhren wir am letzten Tag - immer noch bei Sonnenschein pur - zur Plätzwiese. Die Plätzwiese (Prato Piazza) ist ein Hochplateau in den Pragser Dolomiten, also in Südtirol. Wir starteten auf 1990 m, Ziel war die Große Pyramide (Helltaler Schlechten, 2711 m). Anfangs hatte die Schneedecke bereits ein paar apere Löcher, die wir aber geschickt umgingen. Letztlich fanden wir guten Schnee. Den Gipfel hatten wir zu 30st für uns alleine. Drei Zinnen, Cristallo und Hohe Gaisl waren Blickfang zwischen unzähligen Gipfeln des Dolomitenpanoramas. Natürlich lohnte auch der Blick nach Norden zu den gut bekannten weißen Riesen des Alpenhauptkamms. Nach rassiger Abfahrt lud uns Busfahrer Michael auf einen Abstecher zum zugefrorenen Pragser Wildsee ein. Bei Cappuccino und anderen Erfrischungsgetränken genossen wir den Blick in die grandiose Winterlandschaft des Sees. Anschließend ging es wieder zurück in unser Selbstversorger Haus.
Kommt man vom Optimum, kann es nur schlechter werden. - Selbst die sonnenreichsten Tage sind einmal zu Ende. Am Sonntag ging es ohne Stau zurück in die Heimat. 1000 Dank an unsere Küchenfeen, die vielen Tellerwäscher, die vier Tourenleiter und unseren Busfahrer. Es war eine tolle gemeinsame Zeit. Uns hat es wahrlich an nichts gefehlt. So kamen wir am Nachmittag alle zufrieden und braun gebrannt nach Donauwörth und blicken total happy auf erlebnisreiche, schöne, strahlend sonnige, einfach tolle Tourentage in Osttirol zurück.