Geiselstein
Auf ein Wahrzeichen der Ammergauer.
Postkarten-schön, der Wankerfleck hat etwas von einem magischen Kraftort. Der Geiselstein kam uns vor wie der Paramount-Berg.
Im Sommer pendelt der Wanderbus zwischen Halblech und Kenzenhütte. Klar, im Sinne von Laufzeitverkürzung nutzten auch wir den Zubringerdienst. Die Saison ist gelaufen, die Hütte hatte längst abgesperrt, in die Berge zog mittlerweile Ruhe ein.
Außer uns war niemand unterwegs. Der Aufstieg lag noch im Schatten der Nordwand. Er beginnt als steiler Bergpfad, gerade richtig zum Warmlaufen.
Am Geiselsteinsattel standen wir dann zum ersten Mal in der Sonne, Föhnwetter.
Der Felsaufbau flößte uns Respekt ein. Der Normalweg sah von unten schwerer aus, als er ist. Eine abschüssige Querung zurück in die schattige Nordwestseite ergibt den Zugang zu einer Rinne. In ihr gilt es, links haltend einige kurze Felsstufen zu überklettern. Durch Schrofen geht es hinauf zum Grat, der zur Mittagszeit immer noch Licht/Schattengrenze war.
Ein paar Bohrhaken wirken beruhigend. Eine exponierte Rampe leitete zurück in die Sonne und dann wurde auch schon der Blick zum Gipfel frei. Das Finale ist Schau-Laufen in alpinem Gehgelände. Etwas Klettergeschick, natürlich auch im Abstieg ist Voraussetung, um hier Spaß zu haben.
Die Route ist nicht markiert, der logische Verlauf ist trotzdem klar erkennbar.
Der kantige Gipfel bricht nach allen Seiten mit senkrechten Wänden ab und bietet Flugzeugperspektive ins Vorland.
Zu zwölft saßen wir auf der Krone. - Solch Platz an der Sonne bringt Qualität ins Leben. Was will man mehr?
Gute Arbeit !
150 m Fixseil, alles solide und super save, alle happy - Mehr sog i ned!
Der Pfad zur Kenzenhütte ist beschildert und markiert, aber trotzdem wild und abenteuerlich. Es geht über Stock und Stein zum Kenzensattel.
Der Abstecher zum Kenzenkopf bot zum Abschluss die entsprechende Aussicht auf die vollbrachte Aktion. Man muss sich nichts einbilden, den Geiselstein bestiegen zu haben, aber freuen darf man sich schon.
Wir erreichten die Kenzenhütte kurz vor Dämmerung. Bald war es Nacht. Mit der allerletzten Busfahrt der Saison ging es zurück.
Fazit: Voll cool !