Großer Traithen
Bei dieser Tour ist alles drin, was den Kick des alpinen unterwegs seins ausmacht.
Die Überschreitung des Großen Traithens zählt bei fortgeschrittenen Skitourengehern zu den bayerischen Klassikern. Es ist eine abwechslungsreiche Runde mit alpinem Touch.
Bitte einsteigen!
Rein in die Schneeschuhe, gleich am Berggasthof Rosengasse begann die Winterwelt. Oberhalb der Rosengassenalm türmten sich mächtige Rutschkörper, die den Aufstieg sperrten. Wir fanden unseren Weg beim Steigen.
Der nordseitige Zugang steilt ganz schön auf bevor er letztlich durch eine Rinne zum Gratrücken leitet. Dort lachte die Sonne. Man steht dem Steilner Joch vis à vis, es fehlen aber noch 250 Höhenmeter. Viele Skispuren zeugen von der Beliebtheit der Route. Die Tourengeher queren im oberen Drittel zum Verbindungsgrat Richtung Traithen. Wir nahmen den Gipfel mit; der Weg lohnt sich. Die Stille überraschte.
Am Grat liegt der Schnee Anfang April meterhoch.
Der Übergang zum Großen Traithen wurde zur Königsetappe, ganz großes Schaulaufen. Die etwa 100 km Sichtweite waren umwerfend, das Panorama nahm uns gefangen.
Der Gipfelabstieg forderte. Es geht anfangs durch halb verschüttete Latschen die NW-Flanke runter, später wendet man sich nach NE und folgt der Abbruchkante, die im flachen Fellalmsattel endet. Die Pause am Sattel war entspannend wie einem wohltuenden Bad.
Das Finale
Die Runde schließt sich mit dem Abstieg durch den Stopselzieher, einem gut 40° steilen, schattigen Schlauch, der von Ski-Freaks häufig abgefahren wird.
Kein Steigerungsbedarf
Der Tiefblick in die Rinne offenbart, warum die Tour der Kategorie schwarz zuzuordnen ist. - Wer hier stürzt, segelt zum Auslauf der Rinne.
Wir waren in Bayerns Voralpen unterwegs und dennoch kam so etwas wie Hochtouren-Feeling auf. Auch wenn der Humor litt, fühlte sich der Einstieg in die Rinne machbar an, weil die Teilnehmer es alle drauf haben. Der Harsch war sehr kompakt und griffig. Die Frontalzacken unter dem Ballen gaben guten Halt.