s'Schuasta Gangl
Unterwegs im verdrahteten Gebirge
Die Südseite der Waidringer Steinplatte bietet einen Klettersteig mit Seeblick, da wollten wir mal einhaken.
Am Hauptkamm stand tagsüber die Wolkenmauer, der Föhn räumte alles ab. Die herbstliche Wetterlage besticht durch das milde Licht und das volle Farbenspiel. So etwas hat kein Frühling und auch kein Sommer.
Aus Erfahrung gut
Bekanntlich kommt es nicht so sehr drauf an, wie alt man wir, entscheidend ist, wie man alt wird.
C-Klasse
Der Steig bietet einige knackige Passagen und luftige Stellen – s'Schuasta Gangl ist ein alpiner C-Klettersteig. Die Variante „Knieschläderer“ lässt sich umgehen. Daneben weist der relativ kurze Steig viele Passagen der Kategorie A/B auf, er ist aber trotzdem nichts für Anfänger.
Der Steig ist durchgehend bestens versichert. Teils weite Abstände zwischen Trittstiften und Klammern zwingen immer wieder mal den Fels als Griff zu nutzen oder den Fuß auf Reibung hinzustellen.
Vieles wandelt sich. Unterwegs hörten wir hinter uns Russisch. Das ist neu. Am Gipfel stießen wir mit vier jungen Russen an, - eine Geste, die ankam.
Und wenn dann der Blick die große Runde vom Watzmann bis zum Wilden Kaiser antritt, kommen viele Erinnerungen an gemeinsame TdM-Unternehmungen. Freude ist zum Teilen dar. Alpines Unterwegssein verbindet.
Auch die Steinplatte hat zwei Seiten.
Das Winter-Wonderland Steinplatte galt noch bis vor wenigen Jahrzehnten als schneesicher. Heute sind die Eingriffe in die alpine Landschaft für viele kein Thema sondern Selbstverständlichkeit.
An der Bergstation ist Gaudizone. Das Gebirge mutiert lhier zur Vergnügungsindustrielandschaft. Speziell für Kids inszenierten Erlebnisdesigner ein ganzes Ensemble: Triassic-Themenwelt, Wasserspielplatz mit Beach Feeling, Saurierplastiken und dazu gibt es als Kick für Seilbahn-Alpinisten eine luftige Aussichtsplattform mit durchsichtigem Boden. - Alpine Landschaften im Wandel der Zeit.