Beschießer
Und immer geht es irgendwo hin …

Ziel war einmal mehr das Tannheimertal. Am verwaisten Parkplatz der Wannenjochbahn trafen wir zwei Skitourengeher, die ihr Ding bereits gemacht hatten.

Wenn zwischen dem Ende der Skisaison und dem Start der Wandersaison der Liftbetrieb eingestellt ist, zieht in den Bergen Stille ein.

Wer im Frühjahr alpin unterwegs ist, muss sich auf kleinräumig wechselnde Verhältnisse gefasst machen. Während nordseitig noch nichts ging, kamen im Geflecht der alten Gräser erste Krokusse hoch.

Bei der Tourenauswahl ist es zu überlegen, was schon und vor allem, was noch nicht vernünftig ist. Man sollte wissen, was man tut, mit Blick auf das Können der Teilnehmer realistisch planen und defensiv unterwegs sein, - Alles hat seine Zeit. Mehr zum Thema gibt es in unserem Workshop »Risikobewusste Tourenplanung« (siehe Sektionsprogramm).

Der Mai ist die Zeit der steilen Schneefelder. Die Unfallstatistik zeigt, dass vielen Wanderern hier das Gefahrenbewusstsein fehlt.

Bei Abfahrt daheim ist meist noch nicht klar, ob harter Firn angetroffen wird. Im Frühjahr ist die Mitnahme eines Eispickels gute Praxis. Auf jeden Fall gehören Schuhketten in den Rucksack.

Wir fanden idealen Trittfirn vor. Ein solider Hochtourenstiefel erleichtert die Spuranlage. So profitieren Nachfolger von stabilen Stapfen, die Platz für den ganzen Schuh bieten. Dazu merke: Für den Fall eines Ausrutschers, beim Betreten des Schneefeldes stets die Hände aus den Stockschlaufen nehmen!

Aprilwetter im Mai
Anfangs sah es gar nicht danach aus, aber das Wetter war letztlich ganz brauchbar, wir kamen trocken durch den Tag.

Das Wolkenspiel vor grandioser Bergkulisse inszenierte Impressionen, die vielleicht mancher als gedanklichen Energieriegel in den Alltag mitnahm.

Zur Gipfelbrotzeit lachte uns die Sonne. Der Gipfel und die Aussicht vom Gipfel ist oft die Krönung der Tour. Im Sommer ist der Beschießer problemlos erwanderbar. Jetzt, an der Grenze zum scheidenden Winter ist der Berg ein interessantes Ziel für Berggeher, die einmal etwas anspruchsvoller unterwegs sein möchten.

Wildniswandern: Es ergab sich im Tagesverlauf ein Mix von aperen Pfaden, Gelände, das noch teils meterhoch unter Schnee lag und auch vielen weglosen Passagen -  wir fanden unseren Weg beim Gehen, und damit bekam die Tour eine kreative Komponente.

10 von 10 Punkten: Am Ende waren alle happy, es war an diesem Tag die richtige Tour für uns.
- Verliert die Tour des Monats nicht aus den Augen.