Im Außendienst
Lumberger Grat
Der Grat wird vielen Gästen im Tannheimer Tal nicht auffallen. Bei den derzeitigen Verhältnissen ist die Tour ein toller Tipp für fortgeschrittene Allrounder.
Startpunkt ist der Parkplatz der Bad Kissinger Hütte. Der Aufstieg führt an der Sebenalm vorbei. In den schattingen Bereichen unter dem Übergang zum Füssener Jöchle sind morgendlich vereiste Schneereste anzutreffen, deren Querung mit normaler Wanderausrüstung schnell heikel wird.
Südseitig ist das Gelände fast schneefrei. Jenseits der Kammlinie liegt noch der Altschnee des Frühwinters. So galt es, stets auf der Höhe zu bleiben.
Das Abklappern aller Gupfe artet abschnittweise zum Buschkampf aus. Mühsam hangelt man sich durch den Latschendickicht.
Markante Gipfel fehlen. Und trotzdem bietet die Tour für ambitionierte Winterwanderer den gewissen Kick.
Wir waren ganz unter uns. Ruhe, frische Luft, gesunde Bewegung, Zusammensein in alpiner Landschaft, die ihre Wirkung entfaltet - die Route weckt alpine Lustgefühle, Glücksmomente sind garantiert.
In der Gratverflachung vor dem Seichenkopf stiegen wir weglos in den Nordhang ein. Der Altschnee wurde zur willkommen Abstiegshilfe. Wir fanden am Nachmittag gutmütigen Harsch mit Deckel vor, der perfekte Tritte ergab. In den Mulden lag der Schnee zwar mitunter knietief, Schneeschuhe sind bei den gegenwärtigen Verhältnissen aber nicht notwendig.
Aber Achtung: Auch wenn es manchmal gar nicht so steil ausschaut, das Begehen harter, abschüssiger Schneeflächen birgt Risiken und erfordert alpine Erfahrung, auch bei der Anlage der Spur. Diese alpine Basiskompentenz wird niemandem in die Wiege gelegt. Sie muss sauber erlernt werden, zum Beispiel in unserem Grundkurs im Sommerprogramm.
Resümee: Super schön, dazu einen Traumtag erwischt - besser geht es nicht
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