Zuckerhütl
Großes gemischtes Eis
Anfang Juli fuhr der Sommer immer noch Achterbahn. Lange Unternehmungen waren für uns nicht drin. Was tun?
Die Stubaier Gletscherbahnen machen es möglich. Das Ticket erleichtert Zustieg und Portemonnaie.
Bau Boom in unseren Bergen
Bei der Auffahrt kroch ein schwerer Kipper von Österreichs größter Liftbaustelle talwärts, - er war ein Vorbote für das, was oben abgeht. An der Mittelstation stehen Kräne, Baucontainer und schweres Gerät, und noch weiter oben zeigt sich die Station Eisgrat als Großbaustelle.
So geht es ab Station Gamsgarten im 6er Sessellift hinauf auf 3000m. Um die Gipfel lag am Nachmittag grauer Nebel. Es nieselte. – Aber keine Angst, es wurde noch super.
Auf die Piste, fertig los... Die erste Etappe lautet: Station Rotadlkopf – Bildstöckljoch – Jochdohle – Hildesheimer Hütte. Das Skigebiert ist verlassen. Niemand ist sichtbar.
Auf dem Gaißkarferner packten wir das Seil aus. Die Querung ist trassiert, die Orientierung problemlos.
Schönheit des Augenblicks
Später klarte es auf. Nach dem Abendessen war der Durchbruch geschafft.
Und noch etwas: Die Hildesheimer Hütte lohnt den Besuch; alles tipptopp.
Eis, Steine, Leine
Am Sonntag knallte die Sonne runter. Im Aufstieg zum Pfaffensattel sind wir allein.
Der Gipfelaufbau wartet mit augesetztem Blockwerk auf. Die Route quert in die Südseite, die über 500m steil zum Triebenkarlasferner abbricht.
Die ausgeaperten Felsen waren von der Sonne vorgewärmt. Gebohrte Haken geben die Route vor.
Am Gipfel sitzen wir bei Windstille im T-Shirt. Wo an schönen Tagen 50 und mehr hocken, waren wir anfangs sogar unter uns.
Auf gleicher Route geht es zurück zum Pfaffenjoch. Vom Joch führt eine zarte Spur durch die abschüssige Südflanke des Aperen Pfaff, die zum Westgrat überleitet. Der teils recht exponierte Grat ist einiger Maßen kompakt. Die brüchigen Flanken gilt es zu meiden.
Im alpinen Gehgelände geht es hinunter zum Fernaujoch. An geeigneter Stelle kann der Ferner einfach betreten werden.
Auf weicher Schneedecke lässt sich im Frühsommer noch recht knieschonend zur Mittelstation an der Dresdner Hütte absteigen. Die Talfahrt macht Laune.
Fazit:
Ein feiner Einstieg in die Hochtourensaison, der Appetit auf mehr macht. Der Sommer fängt ja jetzt erst an.