Hoher Riffler
High End der Hochtourensaison
In den Vortagen war eine ganze Serie an Kaltfronten über die Alpen gezogen. Bis in die Tallagen gab es den ersten Schnee.
Zum Wochenende versprach die Wetterprognose nun aber stabiles Bergwetter. So fuhren wir zum Saisonabschluss nochmals in die Zillertaler. Ziel war der Tuxer Hohe Riffler, ein leichter Dreitausender mit Weg.
Wir hatten auf dem Friesenberghaus reserviert. Es war das letzte Wochenende vor der Winterruhe. Hüttenruhe - Fehlanzeige!
Nach dem Abendessen zogen wir die Bergschuhe wieder an. Es ging auf den Hausberg, das Petersköpfl – ein alpiner „Sunset Boulevard“ mit einer ganzen Kolonie Steinmandln. Erst mit Einbrechen der Dunkelheit machten wir uns an den Abstieg. Bei funkelndem Sternenhimmel kehrten wir in die Hütte zurück.
Bergsteigen ist, was man daraus macht.
Sonntag war Gipfeltag. In der Nacht war es knackig kalt gewesen, aber der letzte Tag des Sommers ließ sich nicht lumpen - Sonne pur. Eine hohe Schichtbewölung tauchte die Bergwelt in mildes Licht. Die Fernsicht war sensationell. Besser geht’s nicht mehr!
Der Hohe Riffler ist ein typischer Frostschuttberg, bietet aber bereits im Aufstieg eine tolle Aussicht, eines der eindruckvollsten Panoramen der Ostalpen.
Vom Sattel geht es ziemlich direkt über den Gratrücken. Im Zustieg trafen wir griffigen Trittschnee an - wunderbar!
Dreitausender mit Weg? – Am oberen Gipfelaufbau waren die Platten und Blöcke tief eingeschneit. Bei diesen Verhältnissen wird es ganz schnell mal ernst. Am Grat war der Schnee haltlos und tief, zu tief für uns. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel wurde uns die Sache zu heikel; wir brachen den Aufstieg ab.
An einem aperen Gratabschnitt luden die bereits sonnengewärmten Felsen zur Rast und zum Schauen mit Weitwinkel. Der verweilende Blick nimmt alle Hast. Nichts ist dann mehr wichtig, alles kann warten.
Was tun mit einem angebrochenen Nachmittag? - Der Übergang zur Olpererhütte war die beste Idee, die wir haben konnten.